Und du bist fern und du bist weit

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Und du bist fern und du bist weit
und zürnst noch immer mir,
doch Tag und Nacht voll Traurigkeit
ist all mein Sinn bei dir.
Ich denk an deine Augen blau
und an dein Herz dazu –
ach, keine, keine find´ ich je
die mich so liebt wie du

Wie stand die Welt in Rosen schön
da ich bei dir noch war!
Da rauscht s grün von allen Höhn
da schien der Mond so klar.
Du brachst die Ros, ich küsste dich
ich küsst‘ und sang dazu:
Wohl, keine, keine find‘ ich je
die mich so liebt wie du

Wohl bin ich frei nun, wie der Falk
der über die Berge fliegt,
vor dem die Welt, die schöne Welt
hellsonnig offenliegt;
doch hat der Falk sein heimisch Nest
und wo wird mir einst Ruh‘?
Ach, keine, keine find‘ ich je
die mich so liebt wie du

O schlimmer Tag, o schlimme Stund
die uns für immer schied!
Da sind aus meines Herzens Grund
geschieden Freud und Fried
Nun such ich wohl durch Land und See
und habe nicht Rast noch Ruh;
doch, keine, keine find ich je
die mich so liebt wie du

Text: Emanuel Geibel
Musik: nach einer Neapolitanischen Volksweise –

Liederthema:
Liederzeit: vor 1900 : Zeitraum:
Orte: