Stolze Zinnen zu gewinnen
Und dem Fels und Firn bieten keck die Stirn
Grad und Wände steigt behende
Himmelweit allezeit unsre Freud
So nehmt den Pickel in die Rechte kühn
Und laßt uns froh zu unsern Bergen ziehn
Auf ihren Gipfeln thront die höchste Lust.
Es jauchzt das Herz aus freier Brust

Bergesrecken uns nicht schrecken
Selbst die glatte Wand ihren Meister fand
Trotzge Zacken anzupacken
Zeigt der Mann, was er kann. Frisch voran!
Ist mancher Griff auch schlecht
Mancher Tritt nicht gut
So überwindets doch der kecke Mut
Das Klettern ist der Erde schönster Sport
Und wird es bleiben immerfort

Frohen Mutes, kalten Blutes
Durch die Plattenwand, über schmales Band
Steile Rinnen – kein Besinnen
Feiger Mann niemals kann hier heran
Und wenn wir dann nach langem, harten Strauß
Auf hoher Bergesspitze ruhen aus
Dann tönt ins Tal ein heller Jubelschrei:
„Es lebe hoch die Kraxelei!“

Text: Allmendinger –
Musik: gleiche Melodie wie Erste Flocken
in Auf froher Wanderfahrt (ca. 1921)