Neunundneunzig der Schafe lagen schon

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Neunundneunzig der Schafe lagen schon
Auf des Himmels Weide Dort
Doch eins war fern und gar weit entflohn
Ja weit von dem Hirten fort
Weit weg im Gebirge wild und rauh,
Weit weg von des Hirten sel´ger Au

Neunundneunzig, o Hirte, hast ja Du
Sind sie nicht genug für Dich?
Der Hirte spricht: „Ich hab‘ keine Ruh
Ich sehn nach dem einen mich
Und sei auch der Weg gar rauh und steil
Ich suche mein Schaf und bring ihm Heil

Doch keiner dort oben wusst es je
In welch tiefe Kluft Er ging
Noch wie bitter und schwer war das Todesweh
Das den Hirten für uns umfing
In der Wüste, wo sonst kein Retter war
Da fand Er Sein Schaf verschmachtet gar

Woher kommen die Tropfen roten Bluts
die man sieht den Weg entlang
sie flossen vom Hirten dem Schaf zugut
es ward ihm so heiß und bang
O Hirte wie wund ist deine Hand
du hast soviel Schmerzen dran gewandt

Und über die Berge schallt es hoch
Aus der Tiefe ruft´s empor
„O freuet euch, freuet euch, freut euch doch
Gefunden ist, was sich verlor!“
Und die Engel sie stimmen ein Loblied an
Gelobt sei der Hirte, der solches getan

Text und Musik: Deutsche Übersetzung von: Ira David Sankey (There Were Ninety and Nine)  (1840-1908)
in Kinderklänge (1921)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1908 : Zeitraum: