Christus der Herr im Garten ging

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Christus der Herr im Garten ging

Christus der Herr im Garten ging
sein bittres Leiden da anfing
dass ihm sein Leib vom Blutschweiß nass
da trauert Laub und grünes Gras

Da kam ein falscher Jud gegangn
Der hat ein Spieß an einer Stangn
Derselbe kam in vollen Lauf
Stach Jesu seine Seite auf

Maria kam zum Kreuz gegangn
Sie sah ihr liebes Kind da hangn
An einem Kreuz, war ihr nicht lieb
Maria wurd ihr Herz betrübt

Johannes, liebster Jünger mein
laß dir mein Mutter empfohlen sein !
Nimm sie und führ sie weit davon
Daß sie nicht schaut mein Martern an

Ach Herr  das will ich gerne tun
Ich will sie führen weit davon
ich will sie trösten, als wie ein Kind
Seine Mutter trösten soll

Nun bück dich Baum, nun büde dich Ast
Mein Kind hat weder Ruh noch Rast
Nun bücke dich Laub und grünes Gras
Laßt euch zu Herzen gehen das

Die hohen Bäume bogen sich
Die hohen Felsen zerissen sich
Die Sonn verlor auch ihren Schein
Die Vögel ließen ihr Rufen, ihr Schrein

Nun merket auf, ihr Fraun und Mann
Und wer das Liedchen singen kann
Der sing’s des Tages nur einmal
Sein Seel wird kommen in Himmelssaal

Text und Musik: Verfasser unbekannt
auf Melodie: Nun lasst uns den Leib begraben
Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1960)

Sehr lückenhafter Text aus dem Munde eines ältern Mannes, der Maurergeselle war, 1855 zu Garz in Pommern gehört. Derselbe Text, wieder nach vorgeschriebener Choralmelodie, aus Hönnebeck bei Lindow, 1856 von einem Schneider gesungen. Daher die dritte Strophe oben ergänzt ; nach ihr folgten gleich 6—8 .

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