Lied der Internationalen

Ein anderes Lied auf die Internationale

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Zum Bund, den keine Macht kann sprenqen
sei sie auch noch so hoch gestellt
Laßt nun in feurigen Gesängen
aufrufen uns die ganze Welt
Die ganze Welt, hurra! erwache,
Was selbstbewußt sich drängt und regt
Was stolz das Menschenantlitz trägt
Auf, auf, zur großen Völkersache !

Die Arbeit ist’s, die diesem Bunde
verleiht sonst nie geahnte Kraft
Sie, die auf unserm Erdenrunde
Allein nur alle Werte schafft
Mit ihren Söhnen, ihren Helden
Tritt sie nun auf und ruft: „Ich bin
Allein nur eure Königin,
Geht, allen Völkern es zu melden !“

Ein neues Recht den Menschen bring ich,
Mein Recht, das Alle glücklich macht
Denn: zürnend mit dem Vorrecht ring ich
Horcht, wie’s in seinen Fugen kracht!
Die Freiheit steht mit mir zusammen,
Sie, die wir sonst von fern nur sah’n
Und Liebe ebnet mir die Bahn
Entzündend der Begeist’rung Flammen

Die Welt zu wecken, komm ich heute,
Die taube Welt, ein schweres Müh’n,
Die Glocken drum zum Sturmgeläute
Muß ich auf allen Türmen zieh’n;
Und immer neue Jünger werben
Will ich, mein Banner hoch entrollt
Ihr Unterdrückcr, hab’s gewollt
So sei es: Siegen oder sterben !

Wohlan, wir haben es vernommen,
Sei unser Bund die Antwort jetzt —
Den Feinden sein solls nimmer frommen
Dass sie verfehmt ihn und gehetzt
Ihn schlägt nicht nicht im Waffentanze
Nicht im Gericht, mit Standrecht nicht
Ein Höh’er einst sein Urteil spricht
Der Arbeit Volk im Siegeskranze!

Text: August Geib
Musik: ?
in: Sozialdemokratisches Liederbuch I (1888)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1889 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: Der Text von „Die Internationale“ wurde bereits 1871 geschrieben, die heute weltweit gesungene Melodie komponierte Pierre Degeyter erst 1888. Hier sind die deutschen Nachdichtungen auf den Text von Eugène Pottier, die früheste von Sigmar Mehring wurde 1900 erstmals gedruckt.