Jungfern-Sprung auf dem Oybin

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Ein Mädchen ging nach dem Oybin
Dort wollt sie ihren frommen Sinn
Im Kirchlein recht erbauen
Und dann den Berg beschauen

Da plötzlich trat ihr in die Quer
Ein schnöder junger Mönch und der
Wollt sie betörn und küssen
Mit Schmeichelein und Rissen

Die Jungfer floh vor diesem Bär
Der tolle Mönch dicht hinterher
Doch stand sie bald mit bleichem Munde
Vor einem dunklen tiefen Grunde

O Himmel, rief sie, gib mir Kraft
Damit mich nicht der Mönch errafft
Spring ich jetzt froh und munter
Vom Felsen hier hinunter!

Die Jungfer sprang, ihr Sprung gelang
Dem Herrgott sagt sie ihren Dank
Der Mönch tat mir den Tatzen
Die Glatzen sich zerkratzen

Text: Verfasser unbekannt, von einer Postkarte aus dem Jahr 1929. „Rübezahl-Druckerei u. Verlag Paul Höckendorf, Hirschberg i. Riesengebirge. No. 2601. Stempel: Berg Oybin. Inh. Carl Schreinert

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Liederzeit: vor 1929 : Zeitraum:
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