Hurra der erste Siegestag (Weißenburg 4.8.1870)

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Hurra der erste Siegestag (Weißenburg 4.8.1870)

Hurra! Der erste Siegestag
der erste scharfe deutsche Schlag
Der traf, der saß und der drang durch
das war der Schlag von Weißenburg

Die Welschen schützte Schanz und Turm
hurra da ging es los im Sturm
Mit Kugel, Schwert und Bajonett
kriegt man die Franzen vor das Brett

Die Mitrailleus zeigt ihr Gesicht
doch Bange machen gilt hier nicht
und macht der Chassepot auch manch Loch
Zündnadel die sticht besser noch

Wohl stürzt manch braver in den Sand
aus Preußen und aus Bayernland
doch macht solch heil´ges Heldenblut
gewalt´ger nur den Heldenmut

„Voran voran und immer drauf
die Stadt hindurch den Geisberg nauf“
Und eh die Welschen sichs versehn
da sind auch schon erstürmt die Höhn

Wer hat denn das gekonnt potz Blitz
das war ein Stück von unserm Fritz
Ihr Franzen wundert euch wohl sehr
doch paßt mal auf – der kann noch mehr

Das war der erste deutsche Schlag
der echte scharfe Siegestag
Nun vorwärts, wie bei Weißenburg
Hurra! schlagt nach Paris euch durch

Text: Matthias Evers
Musik: auf die Melodie von „Sohn da hast du meinen Speer
in Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895)

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: „Sohn da hast du meinen Speer“ ist ein Lied nach einem Gedicht von 1774 nach Friedrich Leopold Graf zu Stolberg. Der Autor bezeichnet den Text als das Lied eines alten schwäbischen Ritters an seinen Sohn aus dem 12. Jahrhundert, zuerst abgedruckt im Wandsbecker Boten 1774, dann im Göttinger Musenalmanach, 1775. Vertonungen stammen Conradin Kreutzer,  J. F. Reichardt und anderen.