Hoch preis ich mit vollem Pokale (Mosel – Lied)

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Hoch preis´ ich mit vollem Pokale
die Heimat des köstlichen Weins!
Ich preise die Mosel im Tale
die herrliche Tochter des Rheins!
Stolz ragen die Burgen und grüssen
und reden von uralter Zeit
grüngoldig die Mosel zu Füssen
im ewigen Jugendkleid!

Wie köstlich dein Rebenblühen
o einziger Moselwein!
Wie leuchtend dein Flammen und Glühen
dein Duften wie würzig, wie rein!
O sorgloses, fröhliches Leben
von goldiger Sonne belacht!
Du Land der schwellenden Reben
wie herrlich hat Gott dich bedacht!

Der Wein ist’s der funkelnde, holde
der Wunder im Moselland schafft!
Da trinkt man im flüssigen Golde
sich Frohsinn und Arbeitskraft.
Drum sind uns’res Mosellands Söhne
so prächtig von Schlage und Blut,
die Mädchen von lieblichster Schöne
voll schelmischem Jugendmut!

Dort locken die Augen der Frauen
mit tiefem, gefährlichem Schein,
o hüt‘ dich, zu lange zu schauen
in Augen und Becher hinein!
Sonst halten mit holdester Tücke
dich ewig zwei Zaub’rer gebannt:
der Wein und die Frauenblicke
im lachenden Moselland!

Was tut’s? Ich wag‘ ins Verderben
ins süsse – mich lachend hinein!
Will gerne für Leben und Sterben
den Zaub’rern verfallen sein!
Und halt‘ ich mein Lieb dann umschlungen
und funkelt mein Glas in der Hand,
dann sei es jubelnd gesungen:
„Gott grüss‘ dich, mein Moselland!“

Text: Emmy Rüden von Spillner –
Musik: Simon Breu
Text und Melodie bei einem  Wettbewerb in Trarbach 1898/99 preisgekrönt

u.a. in: “ Allgemeines Deutsches Kommersbuch “ – witzig daß eine Frau eine „Männersaufhymne“ getextet hat!

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Liederzeit: vor 1898 : Zeitraum:
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