Heraus heraus mein Wanderstab

Heraus heraus mein Wanderstab
und laß dich fröhlich schwingen
wir wollen heut dem jungen Lenz
ein feines Liedlein singen
Er hat mit Schnee und Eis und Frost
viel Monde lang gestritten
als Sieger kommt er jauchzend heut
auf unsre Alb geschritten

Den letzten Schnee am Zellerhorn
ich seh ihn freudig schwinden
Wir werden in den Schluchten zwar
noch manches Schneefeld finden
Der Bergwald duftet ahnungsvoll
die braunen Knospen schwellen
der Bröller tost und braust zu Tal
hell glitzern seine Wellen

Wir treten munter an das Licht
aus Wald und Bergesschatten
und steigen leicht und frohbeschwingt
hinan die grünen Matten
Ein eigner Hauch liegt auf der Welt
ein wonniges Empfinden
Halb süß, halb rauh, wie nirgends sonst
in andrem Land zu finden

Das ist der herbe deutsche Lenz
mit seinen klaren Tagen
wo Weidenbusch und Haselstaud´
die ersten Kätzchen tragen
Wo Anemonen tausendfach
den Sternenteppich breiten
und sich nach langer Winterqual
die Menschenherzen weiten

Text: Burkhart , Hechingen , 1899
Musik: auf die Melodie von Wohlauf die Luft geht frisch und reinin Albvereins-Liederbuch (ca. 1900)

Zur Geschichte dieses Liedes:

Versionen, Parodien und Nachdichtungen: :

Wohlauf die Luf geht frisch und rein (Deutscher Schulverein) Das Lied „Wohlauf die Luft geht frisch und rein“  von Joseph Viktor von Scheffel, der den Text 1859 schrieb, und  Valentin Eduard Becker, der den Text 1861 vertonte, wurde sehr populär und bis in die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg immer wieder nachgedichtet. Weitere Vertonung von Otto Gauß. Die Melodie war ... weiter lesen...

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Liederzeit vor 1899 - Zeitraum:
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