Heinrich hör den Schottschen klingen (Hamburger Tanzbodenlied)

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»Heinrich, hör den Schottschen klingen
Lustig laat uns danzen, springen
Kumm doch her, mien söte Jung
Danz eenmal mit mi herum
Kumm, mien söte Heinerich
Sei doch nich so gnadderich
Tu dat doch, mien Heinerich.«
»Anna, nee, ick mag dat nick.«

»Hör den schöönen Schottschen speelen
Laat di doch so lang nich quälen
Tu mir de Gefälligkeit
Ich maak di ook wedder Freid
Kumm, mien söte Heinerich
Tu dat un besinn di nich
Kumm, mien beste Heinerich.«
»Anna, nee, ick mag dat nich.«

»Ick will di schöne Saken koopen:
Kaffe, Wein und Botterkooken,
Kunjackpunsch un bairisch Beer,
Bis du sagst: Ick mag nich mehr.
Kumm, mien söte Heinerich,
Tu dat man un zier di nich.
Kumm, mien söte Heinerich.«
»Anna, nee, ick mag dat nich.«

»Wullt den Schottsch du mit mi danzen
Will ick di een Kuß toschanzen.
Eenen söten, langen Kuß
Dat is wahlich een Genuß
Kumm, mien leeve Heinerich
Tu es doch un quäl mi nich
Kumm, mien söte Heinerich.«
»Anna, nee, ick mag dat nich.«

»Deist den Schottsch mit mi drehen
Will ick in die Laube gehen
Buten in dem Moondenschien
Mit di ungestört to sien.
Kumm, mien gode Heinerich,
Tu es doch un zier di nich.
Kumm, mien söte Heinerich.«
»Deern, du maakst mi bummelig!«

»Lustig wöllt wi beide leben
Drauf will ick een Kuß di geben,
Un vergnögt bis in den Dood
Ja, mien Jung, so geiht dat good.
Kumm, mien beste Heinerich
Tu es un schenier di nich.
Kumm, mien söte Heinerich.«
»Anna, geh, besinn di nich!«

Hamburger Tanzbodenlied von Louis Lippmann  von 1895
(Druck von J. Kahlbrock Wwe., Hamburg, Grünersood 52)
in Traurig aber wahr (1931)