Hänschen saß im Ofenloch

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Hänschen saß im Ofenloch
und flickt seine Schuh
da kam des Nachbars Gretchen
und sah ihm zu

Hänschen willst du heiraten
so heirate mich
ich hab noch einen Taler
den wende ich an dich

Und wenn mer mal beisammen sind
und haben noch kein Haus
so kaufen wir uns ne Kitze
und gucken oben raus

Frankfurter Kinderleben (1929, Nr. 2998)

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1929 : Zeitraum:
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Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Das Lied vom Schuhe flickenden Hänschen im Schornstein wird unter anderem auf die gleiche Melodie gesungen wie „Fuchs du hast die Gans gestohlen“. Die Melodie ist aber ganz ähnlich schon 1620 als „Sanctus Bonifacius lag hinterm Hall und schlief“ aufgeschrieben. Hans im Schornstein wird von einem Mädchen umworben , ein wenig Geld kann sie mit einbringen in die Ehe. In manchen Fassungen spricht eine warnende Stimme, Hans solle sie nicht nehmen, denn sie habe einen schlimmen Fuß, doch wenn er ein Pflaster auflegen täte, würde er wieder gut.

Gustav Eskuche vermutet 1891 in den Kasseler Kinderliedchen (Nr. 68) „Manches in dem vielumgewandelten Liedchen klingt fast noch wie eine leise Erinnerung an die Edda: Hänschen sitzt im Schornstein d. h. unter dem Rauchfang am Feuer, da kommt die Tochter des Nachbars daher: er nimmt sie auf ihren Antrag als Weib, trotz ihres scheiwen Fußes. (Oeckvinkalfa — Schiefbein heißt eine von Dhräls Töchtern.) Seine Schuh sind zerrissen, und ihr Brautschatz sind drei Kreuzer aber sie blicken von ihrem gemietheten Bodenloch ganz fidel auf die Welt herab.“