Es weht durchs deutsche Vaterland (Turnerei)

Hurra Hurra die Turnerei

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Es weht durchs deutsche Vaterland
Ein frischer Frühlingsgeist
Was sonnenklar in Stadt und Land
die Turnerei beweist
Allüberall ein Turnverein
und Jacken weiß und grau
Und Kränzchen,starke Kneiperei’n
Dabei lebt sich’s ganz schlau

Na kneipt nur zu mit frohem Blut
beim schäumenden Glas Bier
doch denkt, dass unser frischer Mut
nicht bloß zum Kneipen hier
die Kraft, die uns den Busen hebt
gehört dem Vaterland
nicht bloß getrunken, nein gelebt
dafür mit Herz und Hand

Der Kopf muß immer oben sein
ist er auch manchmal schwer
die Arme stark, das Herz rein
was braucht der Turner mehr
Dann gradaus durch die Welt marschiert
und jeden faulen Fleck
den putzen wir ganz ungeniert
mit frohem Mute weg

Es wär in Deutschland alles gut
wenn alles einig wär
doch kommen unter einen Hut
die Leute nimmermehr
Zwar manchen Starrkopf heilt die Zeit
wir wollen hoffen noch
Gut Heil der künft’gen Einigkeit
im Vaterland ein Hoch

’s blüht allerwärts ein Turnverein
an Zahl erstaunlich groß
doch zu dem Turnen stellt sich ein
ein kleines Häufchen bloß
Der eine muß beim Schätzchen sein
dem ist das Reck zu hoch
der Dritte ist im Singverein
und faul sind alle doch

’s muß besser gehn, ’s muß besser gehn
trotz der Philister Schrein’n
es muß zuletzt die ganze Welt
zum Turnplatz noch hinein
Es kommt einmal die gold’ne Zeit
nur rüstig harren aus
Zuletzt wird alle Welt gescheit
die Dummen sterben aus

Und wenn der letzte Esel stirbt
der letzte Bube fällt
wenn all die Unkrautsaat verdirbt
dann sind wir wohl bestellt
Wenn Alle gut und Alle frei
was fehlt dann weiter noch
Hurra Hurra die Turnerei
die Zukunft lebe hoch

Text: F. Goetz
Musik: auf die Melodie von „Da streiten sich die Leut herum“
in Liederbuch für die deutsche Turnerschaft (1910)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1900 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: „Da streiten sich die Leut herum“ ist ein Lied aus dem Zaubermärchen „Der Verschwender“ von 1834. Der Text stammt von Ferdinand Raimund, die Musik von Konradin Kreutzer (1780 – 1849)  – meist werden nur die Strophen 1-3 oder 1-4 – gedruckt. Dieses „Hobellied“ wurde vielfach nachgedichtet.