Eines Maienmorgens früh
Was ich ufgestan
In ein schöns Bäumgärtelein
Sollt ich spielen gan
Da fand ich drei Jungfrauen stan
Die eine sang vor, die ander nach
harba lori fa
harba lori fa
harba lori fa
Da ich ersah das schöne Kraut
In dem Bäumgärtelein
Und ich erhörte das süße Gelant
Von den Mägden fein
Da verblide das Herze mein
Dass ich musste singen nach:
harba lori fa
harba lori fa
harba lori fa
Da grüßte ich die Allerschönste
Die darunter stund
Ich ließ mein‘ Arme al umbe gan
Da zur selben Stund
Ich wollte sie küssen an ihren Mund,
Sie sprach: Lat stan, lat stan, lat stan!
harba lori fa
harba lori fa
harba lori fa
Text: Volkstümliches Liebesliedchen unter den Liedern des Herzog Johans von Brabant
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 377)
Anmerkungen zu "Eines Maienmorgens früh"
- 2, 4 verbleiben, fröhlich werden.
- 3, 3 ich sperrte meine Arme zum Umfangen aus.
Johan von Brabant starb 1299. Das Lied steht in der Manesser Liederhandschrift (Bodmer I, 7; Hagen, Minnesang I, 15). Uhland, Volkslieder Nachtrag S. 950. — Ins Niederländische rückübersetzt durch Hoffmann von Fallersleben in Pfeiffers Germania III, 255. Daher Bartsch, Liederdichter S. 255: Eenes meien morgens vroe.
Vergleiche auch:
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