Die güldene Sonne
Bringt Leben und Wonne,
Die Finsternis weicht.
Der Morgen sich zeiget,
Die Röte aufsteiget,
Die Fimsternis weicht.

Nun sollen wir loben
den Höchsten dort oben
daß er uns die Nacht
hat wollen behüten
vor Schrecken und Wüten
der höllischen Macht

Kommt, lasset uns singen,
Die Stimmen erschwingen
Zu danken dem Herrn.
Ei, bittet und flehet,
Daß er uns beistehet
Und weiche nicht fern.

Es sei ihm ergeben
mein Leben und Schweben
mein Gehen und Stehn
Er gebe mir Gaben
zu meinem Vorhaben
laß richtig mich gehn

In meinem Studieren
Wird er mich wohl führen
Und bleiben bei mir,
Wird schärfen die Sinnen
Zu meinem Beginnen
Und öffnen die Tür.

Text: Philipp von Zesen (1619 – 1689)
Melodie: Johann Rudolph Ahle (1625 – 1673)
in: Steht auf ihr lieben Kinderlein (1948) — Die Mundorgel (1953, ohne 4.)