Banges Herz gib dich zufrieden

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Banges Herz gib dich zufrieden;
willst du selbst dein Henker sein?
Laß das Schicksal sich ermüden
unsre Pflicht ist froh zu sein.
Laß die Sorgen finstern Greisen,
die die muntre Welt vergißt
Der vermehrt die Zahl der Weisen
der als Jüngling scherzt und küsst

Morgen können Stunden kommen,
wo der Gram die Lust vergällt;
frisch das Glas zur Hand genommen,
auf das Wohl der besten Welt!
Auf das Wohlsein unsrer Schönen,
dieses ist ein alter Brauch
künftig gönnt man unsern Söhnen –
diesen kleinen Jubel auch.

Auf das Wohl von Wilhelms Staaten
leer ich dieses Volle aus !
groß an Helden, groß an Taten
blühe sein erlauchtes Haus
Groß im Frieden, groß im Kriege
blühe sein gefürchtet Heer
und der kleinste ſeiner Siege
fall‘ dem Feinde ewig schwer

Alle Brüder sollen leben, „
was vergnügt ist schließ’ ich ein;
Mädchen die uns Küsse geben,
soll mein Glas geweihet sein.
Doris in den blonden Haaren
lebe, weil sie feurig küßt
bis dereinst nach wenig Jahren
mich ihr zarter Arm umschließt

O, du treffliche Saline
die so mancher Bursche preist
lebe, wachſe, blüh und grüne,
bis der Welten Bau zerreißt.
Nun, noch eins den Bachus Söhnen
auf! es leben alle die
die den Fleiß der Musen krönen,
ewig Brüder leben sie!

Text: Verfasser unbekannt – in : Auswahl guter Trinklieder (1791)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1791 : Zeitraum: