Als unser Bund vor Jahren ward gegründet

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Als unser Bund vor Jahren ward gegründet
geschah es nicht zu Tand und eitlem Spiel
ein höh´res Streben alle uns verbindet
und unentwegt verfolgen wir das Ziel
Ob auch die Gegner geifern
und tobend sich ereifern
wir wollen treu zu unsrer Fahne stehn
hoch das Panier, dann muß es vorwärts gehn

Und unser Ziel: es gilt zu schirmen alle
in starkem, treu verbundenem Verein
und darum kündet es mit lautem Schalle
nur G.D.A. muß die Parole sein
Ob auch die Gegner geifern….

Wenn oft der Kampf mit Unverstand ein schwerer
ward doch der Drang nach vorwärts nie gebannt
und ungebeugt sind wir des Fortschritts Mehrer
bis unsre Ziele werden anerkannt
Ob auch die Gegner geifern….

Als unser Streben soll uns ewig leiten
dem Schwachen Schutz zu bieten jederzeit
und auch der Ärmsten Rechte zu erstreiten
erklären wir uns alle stets bereit
Ob auch die Gegner geifern….

Nun auf, ihr Brüder, reichet euch die Hände
für Einen einig wirkt die ganze Schar
und jeder Eine kämpfe bis zum Ende
für´s große Ganze jetzt und immerdar
Ob auch die Gegner geifern….

Text: Verfasser unbekannt – eins der Bundeslieder der Gewerkschaft der Angestellten G.D.A.
Musik: auf die Melodie „Ich bin ein Preuße

in: GDA-Liederbuch (1927)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1927 : Zeitraum:
Schlagwort:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

„Ich bin ein Preuße kennt ihr meine Farben“ entstand 1830 und  ist ein Gegenlied gegen die deutsche Einheitsbewegung im Vormärz. Es entstand nur wenige Jahre nach Denkst du daran mein tapferer Lagienka, das die polnische Unabhängigkeitsbewegung ehrt. “Ich bin ein Preuße” hingegen nimmt das Deutsche Kaiserreich vorweg, die Einigung Deutschlands unter der Führung Preußens. Daher auch die betonte Einigkeit , der Lieb- und Treue-Schwur auf den König, zwei Jahre vor dem Hambacher Fest!

Seit dem ersten Weltkrieg sang man auch “Ich bin ein Deutscher kennt ihr meine Farben”. In dieser Zeit erlebte das Lied eine schlimme Wiederverwendung, in Verbindung mit dem Wunsch nach dem Heldentod:

„Ertönt der Ruf dem Heere
Marsch-Marsch an die Gewehre /
so eilen wir, nicht fürchtend fremdes Blei
wir sterben gern – und fürchten nichts dabei“

Der Text wurde von einem Dr. Bernhard Thiersch verfasst, die Melodie von August Neithardt. Dieses Lied war in Preußen vor dem ersten Weltkrieg selbstverständlich für den Schulunterricht vorgeschrieben. Das auch in Soldatenliederbüchern weit verbreitete Lied diente dabei der Kriegserziehung im Kaiserreich .