Mir ist ein schöns brauns Maidelein gefallen in den Sinn

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Mir ist ein schöns brauns Maidelein
gefallen in den Sinn,
wollt Gott, ich sollt heut bei ihr sein,
mein Trauern führ dahin.
Kein Tag noch Nacht hab ich kein Ruh,
das schafft ihr schön Gestalt.
Ich weiß nicht, wie ihm fürbaß tu,
mein Feinslieb macht mich alt.

Dem Mägdlein ich gern dienen will,
wenn ichs mit Fugen kunnt;
darum hab ich der Neider viel,
daß mir nit wird vergunnt.
Ich hoff, sie solls erfahren bald,
wie ichs so treulich mein.
Auf Erd ich mir nichts wünschen wollt,
denn zu sein bei ihr allein.

Dem Maidlein ich mein Treu versprich,
zu Ehrn und anders nicht;
Alls was doch fromm und ehrlich ist,
danach ich stets mich richt.
Sollt denn mein Treu verloren sein,
kränkt mir mein Sinn und G’müt;
ich hoff sie solls erfahren schier,
mein Sach soll werden gut.

Damit will ich dem Maidelein
gesungen haben frei,
zu guter Nacht ein Liedelein,
alls Gut wünsch ich dabei,
damit daß sie gedenkt an mich,
wenn ich nit bei ihr bin.
So b’üt dich Gott im Himmelreich,
ade, ich fahr dahin!

Text und Musik: nach Forster , 1549 , steht so im Zupfgeigenhansl (1908)
Melodiebearbeitung von Johannes Brahms ()

Liederthema:
Liederzeit: vor 1549 : Zeitraum: