Liederlexikon: Radetzky-Marsch

| 1848

Der Radetzky-Marsch (Armeemarsch II, 145) ist ein von Johann Strauss (Vater) komponierter und dem Feldmarschall Josef Wenzel Graf Radetzky von Radetz gewidmeter Marsch. Die Uraufführung fand am 31. August 1848 am Wasserglacis in Wien statt.

Die hohe Popularität des Marsches führte auch dazu, dass auf seinen markanten Rhythmus (datadám datadám datadám damdám = drei Anapäste, ein Jambus) viele verdeckt oder offen spöttische Untertexte umliefen (z. B. „Wenn der Mut in der Brust seine Spannkraft übt“ oder „Wenn der Mops mit der Wurst übern Rinnstein spríngt“).

Für das Trio des Marsches  verwendete Strauss eine ältere Volksmelodie im Dreivierteltakt, genannt „Alter Tanz aus Wien“ oder „Tinerl-Lied“ (benannt nach einer damals populären Sängerin und Dudlerin). Als Radetzky nach der siegreichen Schlacht bei Custozza (1848) nach Wien zurückkehrte, sangen seine Soldaten auf der Straße dieses populäre Lied. Angeblich hörte Strauss diesen Soldatengesang und baute ihn, allerdings im Marschtakt, aber melodisch kaum verändert, in den Radetzky-Marsch ein.

Das berühmte Thema des Marsches (Opus 228) verwendete Strauss bereits in der „Jubel-Quadrille“, sein Beginn ist zudem ähnlich dem zweiten Thema des 1794 komponierten Allegros aus Joseph Haydns Sinfonie Nr. 100. Die für die Doppelmonarchie „Österreich-Ungarn“ geradezu symbolische Bedeutung fand darin ihren Niederschlag, dass Joseph Roth seinen Roman über den Untergang Österreich-Ungarns“ Radetzkymarsch nannte.

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