Ich hätt mir für genommen zu dienen stetiglich

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Ich hätt mir für genommen zu dienen stetiglich

Ich hätt mir für genommen
zu dienen stetiglich
Ein ander hat mich verdrungen
das selbig kränket mich
Betrübt ist mir mein Herze
das sie muß fahren lan
drum sie mich hat verkoren
um einen andern Mann

Es ist der Fräulen Sitte
Daß sie unstetig sein
Sie lan sich nit lang bitten
Sie gehn in Kürze ‚rein
So Einer tut gefallen
Kein Treu sie sehen an
Du bist mir der Liebst ob allen!
Redens aus falschen Wahn

Sie hat mich nicht alleine
Das acht ich weger klein
Zween Hund an einem Beine
Die bleiben selten ein
Mit Greinen und mit Murren
Es mag nit anders sein
Sie muß aus meinem Herzen
Und nimmermehr darein!

Text und Melodie: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 430)

in:  Gassenhawerlin 1535, Nr. 14; Ambraser Ldb. 1582, Nr. 32. Nach dieser Melodie wurde 1524 vom Probst Hans zu Schwaß (Tirol) ein geistliches Lied gedichtet: „Wo soll ich mich hinkehren, seit ich auf Erd nicht han …. (s. Hoffmann von Fallersleben Gesch. d. KL., S.472)

 

Liederthema:
Liederzeit: vor 1535 : Zeitraum:

Anmerkungen zu "Ich hätt mir für genommen zu dienen stetiglich"

  • 1, 7 verloren, verstoßen.
  • 3, 2 weger, wahrlich.

Auf einem fl. NI. Nürnb,, K. Hergotin ( 1530) hat der Text folgende Varianten:

  • 1, 5 – 8 Daß sie mich hat verlassen, und mag das wol verstan
    dass sie sich hat gesellet zu einem andern Mann.
  • 2. Das ist der schönen Fräulein Sitte, dass sie unstet sein
    lassen sich nit lang bitten, sie geben kurzen Bscheid
    Tut ihn’n ein Ander gefallen, kein Treu sehn sie nit an:
    „Du bist mein Trost ob allen!“ reden sie aus falschem Wahn. —
  • 3, 5 Mit Grunzen und mit Murren …