Es waren drei Soldaten
es war ein junges Blut
sie hätten sich Eins begangen
der Marschall hätt sie gefangen
gefangen mußten sie sein
Ein Wagen tät man rüsten
sechs Roß spannt man dafür
gar eilend tät mans führen
von Rigitz bis in Düring
gen Düring wol in die Stadt
Ei da sie nun gen Düring kamn
wohl in die werthe Stadt
ei sie waren gar schon empfangen
von Burgern und Soldaten
in tiefsten Turm hinein
Da lagen sie gefangen
bis auf den dritten Tag
Ei wüßt das mein Vater und Mutter
sie würden bald zu mir kommen
daß ich gefangen läg
Des wurd ein wackers brauns Mägdlein gewahr
zu Düring wol in der Stadt
das ging mit Schreien und Weinen
zu Düring wol über die Steine
wohl vor des Amtmanns Haus
Ach Amtmann lieber Amtmann mein
gebt mir ein Gfangnen los
tut ihm das Leben schenken
darbei will ich euer gedenken
weil ich das Leben hab
Ach hör du mein brauns Mägdelein
dasselbig kann nicht sein
der Gefangen der muß sterben
Gottes Gnad muß er erwerben
bitt für die Seele sein
Alsbald das Mägdlein das vernahm
wol vor des Amtmanns Haus
da ging sie heimlich trauren
gen Düring wol hinter die Mauren
wol vor den tiefsten Turm
Was bracht sie ihm zu Letzte
ein Hemmetlein war schneeweiß
sprach Herzlieb das will ich euch schenken
tut mein darbei gedenken
allhie zu dieser Stund
Was zog er von seim Finger
von Gold ein Ringlein rot
Herzlieb das will ich euch wieder schenken
thut mein darbei gedenken
weil ihr das Leben habt
Zu Düring tät man sie richten
alle Drei zum selben Mal
am freien Markt mit Pflichten
kein Mann soll es vernichten
Gott geleit sie ins Himmels Saal
Diese Fassung von : Fliegendes Blatt ohne Ort , um 1632 “ Vier schöne neue Soldatenlieder “ , das 2. abgedruckt in Deutscher Liederhort (1856, Nr. 12c) – Andere Fassung auch mit Noten
Die Ortsangabe „Rigitz“ konnte ich nicht ermitteln, „Düring“ ist ein Ortsteil von Loxstedt zwischen Bremen und Bremerhaven. Düring wird auch als der Ursprung der heutigen Gemeinde Loxstedt bezeichnet. Doch vom ehemaligen Rittergut der von Düring sind lediglich noch Wege aus Kopfsteinpflaster, ein Löschteich, Reste des Flaggenturms und der Burggraben vorhanden. 1632