Archimed von Syrakusa
simserim simsim simsim
saß behaglich und in Ruh da
simserim simsim simsim
als die Römer sonder Zahl
täterä tätätä
und mit riesigem Skandal
täterä tätätä
durch die Tore stürmten
wau wau wau wau wau wau
durch die Tore stürmten
schnettereng peng schnettereng peng

Munter flitzte die Granate
als ein römischer Soldate
lärmend wie ein Quadruped´
unserm armen Archimed
rückte auf die Bude

Archimed von Syrakusa
rief erzürnt: Was willst denn du da
Rüpelhafter Römerknecht
Scher dich raus in das Gefecht
Stör nicht meine Kreise

Doch der Römer unverfroren
störte Radien und Sektoren
Störte die Peripherie
schmiß das Zentrum ein und schrie
Fort mit diesem Krempel

Archimed von Syrakusa
als er diesem Lümmel zusah
stieß er zornig voller Eil
in des Römers Hinterteil
seinen größten Zirkel

Tiefgekränkt in seiner Ehre
griff der Römer dann zur Wehre
bohrte ihm den kurzen Spieß
durch den Leib und überdies
dreimal durch die Rippen

Archimed von Syrakusa
nun für immer stille ruht da
zufrieden weil zur Todesstund
die Sonnenuhr er noch erfund
an dem Römerknechte

Text: anonym – vermutlich aus dem 19. Jahrhundert
Musik: auf die Melodie von Als die Römer frech geworden
in: Die weiße Trommel (1934)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1900 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

„Als die Römer frech geworden“ ist ein satirischer Liedtext von Victor von Scheffel, den er 1847 aus Spott über den damaligen Hermannskult verfasste. Das Lied von den frechen Römern wurde ursprünglich auf ein älteres Lied gesungen: “Als die Hussiten zogen vor Naumburg”. Erst seit etwa 1900 wurde das Lied nach der Melodie des lange Zeit verbotenen Liedes vom Bürgermeister Tschech und dem Attentat auf das preußische Königspaar populär, das wiederum auf “Kriegers Lust , Fest – Marsch” , von Josef Gungl (1810 – 1899), gesungen wurde. Diese Melodie war so beliebt, dass zahlreiche neue Texte darauf gedichtet wurden.