Lieb Ännchen von der Mühle

Lieb Ännchen von der Mühle
saß eines Abends kühle
auf einem harten Stein
auf einem harten Stein

Kaum hat sie es vernommen
da ist ein Herr gekommen
ein Ritter jung und schön

Hast Eltern liebe Kleine?
Nein, nein, ich habe keine
Komm mit mir auf mein Schloß

Da sollst du herrlich leben
in Samt und Seide schweben
sollst haben, was du begehrst

Schöner, grüner, schön schmeckt der Wein am Rhein, juchhe
Schöner, grüner, schön schmeckt der Wein am Rhein

Spielanleitung: Die Kinder gehen im Kreise herum. Eins sitzt in der Mitte. Während der zweiten Strophe kommt „der Herr“, der vorher außerhalb des Kreises gestanden hat, herein und gibt jenem die Hand. Die nächsten Strophen singen beide im Wechselgesang allein, wobei die übrigen stehen bleiben. Beim Schluß treten beide hinaus und tanzen mit auf dem Rücken verschränkten Armen und den hüpfenden Kreis herum

Als „Altes Kindergartenspiel“ in Ringel Rangel Rosen (1913)
Seltsame Geschichte: Ein reicher Mann nimmt ein Mädchen auf sein Schloß und hüllt es in Samt und Seide. Wird hier ein Mißbrauch in scheinbar harmloser Form dargestellt und besungen?

 




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