Ein Landesfürst nach langer Zeit
Durch Wolkenhausen wollte reisen
welch ein Jubel weit und breit
Womit ihm Ehre zu erweisen
Dacht lang der Bürgermeister nach
Ich hab’s erfreut er endlich sprach
Sobald die Hoheit vor dem Tor
Nahn Jungfraun sich im Festesglanze
Und unser bester Sänger Chor
Stimmt an das Lied vom Lorbeerkranze
Dann aus der Mädchen weißen Schar
Reicht eine schnell den Kranz ihm dar
Der Tag ist da, der Ruhm und Glück
Den treuen Bürgern sollte bringen
Jetzt auf des Kantors strengen Blick
Der Sängerbund hebt an zu singen
Ein sanftes süßes „Hängt ihn auf!“
Zum Landesherrn schallt hell hinauf
Und „Hängt ihn auf!“, der Alt setzt ein
In weichen wunderschönen Tönen
Und „Hängt ihn auf!“ grollt hinterdrein
Der Baß wie der Kanone Dröhnen
Erst als der Fürst verschwunden ganz
Tönt’s hinterher: den Lorbeerkranz
Text: A. Nikolai
in: Musikalische Jugendpost, Band 1, 1886