Der Morgen dämmert die Lerche zieht

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Der Morgen dämmert, die Lerche zieht
mit schmetterndem Trillern vom Neste.
Auf! Schwing dich mit ihr, du mein jauchzendes Lied
empor zu der ragenden Veste:
Trara! Trara! Trara! Mein Heergesell ist ein Engellicht
drum fürcht ich Tod und Teufel nicht!

Die Klänge erstürmen die Wälle mit Macht
durchrauschen die Höfe und Hallen;
doch keiner der Schläfer, der drüber erwacht
errät es, von wannen sie schallen:
Trara! Trara! Trara! Mein Heergesell ist ein Engellicht
drum fürcht ich Tod und Teufel nicht!

Nur eine, die Schönste im Frauensaal
hat lauschend ihr Köpfchen erhoben
und sendet viel sehnende Grüsse zu Tal
viel sehnende Seufzer nach oben.
Trara! Trara! Trara! Mein Heergesell ist ein Engellicht
drum fürcht ich Tod und Teufel nicht!

Ein minniger Gruss einer wonnigen Frau
ist der kräftigste Waffensegen,
wohlauf denn, mein Ross, durch den Tann und die Au!
Wir reiten dem Siege entgegen.
Trara! Trara! Trara! Mein Heergesell ist ein Engellicht
drum fürcht ich Tod und Teufel nicht!

Text: Otto Kernstock  (1848-1928)
Musik: Wilhelm Nieveling  

in “ Allgemeines Deutsches Kommersbuch

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1900 : Zeitraum:

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