O Traurigkeit o Herzenleid

O Traurigkeit O Herzeleid
Ist das nicht zu beklagen?
Gott des Vaters einigs Kind
Wird ins Grab getragen

O höchstes Gut, unschuldigs Blut
Wer hätt dies mögen denken
Dass der Mensch sein Schöpfer sollt
An das Kreuz aufhenken

O heiße Zähr, fließ immermehr
Wen sollt dies nicht bewegen
Weil sich über Christi Tod
Selbst die Felsen regen

Wie große Pein, Maria rein
Leidst du über die Maßen!
Denn du bist von Jedermann
Ganz und gar verlassen

Wie schwer ist doch der Sünden Joch
Weil es tut unterdrücken
Gottes Sohn , als er das Kreuz
Trug auf seinem Rücken

O großer Schmerz, o steinern Herz
Steh ab von deinen Sünden ,
Wenn du willst nach deinem Tod
Gottes Gnad empfinden

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1962 „Karfreitagsgesang zur Prozession“)

Corner gr. Ggsb. 1631 Nr. 236 bemerkt über diesem Lied: „Wenn man am Karfreitag Christum im heiligen Sakrament zu grabe trägt“. Seit 1628 in katholischen Gesangbüchern auftretend und bis jetzt noch gesungen, z . B. im Paderbornschen.

Liederthema:
Liederzeit: vor 1628 : Zeitraum: