200.000 Volkslieder digitalisiert

Mittwoch, 20. Januar 2021

Das Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Universität Freiburg veröffentlicht fast 200.000 historische Liedbelege! Diese gehen auf eine seit 1914 durchgeführte Sammlungstätigkeit zurück, die damals vom Deutschen Volksliedarchiv begonnen wurde. Zugleich mit digitalisiert wurde das Zugangsbuch und die Jahresberichte des Deutschen Volksliedarchivs, weil es nicht nur um die einzelnen Lieder geht, sondern auch um die Forschungsgeschichte.

Das Deutsche Volksliedarchiv wurde 1914 in Freiburg mit dem Ziel gegründet, deutschsprachige Volkslieder zu sammeln, zu dokumentieren und zu erforschen. „Damals ging es darum, das historische und gegenwärtige Kulturerbe auf dem Gebiet des Liedes zu bewahren – ein hochbedeutsames Ansinnen“, sagt Fischer. Methodisch neuartig sei die empirische Grundlage gewesen: In allen deutschen „Sprachlandschaften“, wie man die Regionen damals nannte, wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Volkslieder gesammelt. Die Zeugnisse der musikalisch-textlichen Überlieferung wurden einerseits in dezentralen Regionalarchiven aufbewahrt, andererseits nach Freiburg in das zentrale Deutsche Volksliedarchiv übersandt.

DVA Nr. 1 Die Gedanken sind frei

Die digitalisierten Liedbelege stammen aus den Jahren zwischen 1914 und 1959. „Leider wurden vom Deutschen Volksliedarchiv nicht die damals gesungenen und gehörten Schlager dokumentiert, sondern lediglich die Volkslieder“, stellt Fischer fest. Die populäre und oft internationale Musik, die auf Schallplatten erklang oder auf Festen gespielt wurde, lehnten die Forschenden damals ab – vom Foxtrott bis zum Rock’n’Roll. Trotz dieser kulturkonservativen Grundeinstellung sei es damals wissenschaftlich geradezu revolutionär gewesen, die Menschen als Überlieferungsträger und Wissensgeneratoren in den Mittelpunkt zu stellen: „Erstmals in der Geschichte der Liedforschung wurden in großer Zahl einfache Leute befragt, was sie singen und welche Volkslieder sie kennen.“ Innerhalb der umfangreichen Sammlung an Texten und Melodien stellen die etwa 3.000 Soldatenlieder aus dem Ersten Weltkrieg eine kulturgeschichtliche Quelle ersten Ranges dar.

https://freidok.uni-freiburg.de/data/150373

Volksmusik:
Liederzeit: (2021)

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  • Ompteda (29. März 1863)

    Noten dieses Liedes
    Georg Freiherr von Ompteda wurde am 29.03.1863 und starb am 10.12.1931. Er  wuchs in Wien und Dresden auf und wurde wie die meisten männliche Adeligen Offizier. Er besuchte 1888-91 die Kriegsakademie in Berlin, fiel vom Pferd und wurde zum Dienst untauglich. Nun wurde er Schriftsteller. (Projekt Gutenberg) ...