Liederlexikon: Lichtmeß
Begriffe | 2025Mariä Lichtmess oder „Unser Lieben Frauen Lichtweihe“ (veraltet) ist ein christliches Fest, dass vierzig Tage nach der Weihnachtszeit, also am 2. Februar, begangen wird. Hintergrund: Nach dem biblischen Gesetz des Mose gilt die Frau nach der Geburt eines Knaben 40 Tage als „unrein“. Das Festdatum war anfangs der 14. Februar (bezogen auf den 6. Januar), ab 542 auf Anordnung Kaiser Justinians der 2. Februar, also 40 Tage nach dem Hochfest der Geburt Jesu Christi am 25. Dezember, das sich in der Westkirche inzwischen als die Feier der Geburt Jesu durchgesetzt hatte.
Die im 5. Jahrhundert entstandene Lichterprozession, die bis heute bei den Katholiken mit Kerzenweihe und anschließender Prozession oder Statio mit brennenden Kerzen, geh zurück auf den antiken Brauch, nach dem die Bewohner einer Stadt ihrem Herrscher bei seinem ersten Besuch entgegenzogen: Auf dem Weg von Jerusalem nach Bethlehem lag ein Kloster, das eine Frau namens Hikelia gegründet hatte. Hikelia soll die Mönche mit Kerzen ausgestattet haben, um damit Christus entgegenzugehen und anschließend mit ihm gemeinsam in die heilige Stadt zu ziehen. In der altkatholischen Kirche endet die Weihnachtszeit immer erst an Mariä Lichtmess.
Tradition und Volksmund
Das Lichtfest (Lostag) war in früherer Zeit ein wichtiges Datum im Jahreslauf. Mit ihm verbanden sich Zahlungsfristen, zeitliche Fixierungen von Arbeitsverhältnissen. Außerdem bezogen sich manche volkstümliche Bräuche, Sprichwörter, Reime und Wetterregeln auf diesen Festtag.
- Mit dem 2. Februar begann das „Bauernjahr“, von da ab kann je nach den Umständen die Feldarbeit wieder aufgenommen werden.
- An diesem Tag endete das Dienstboten- und „Knechtsjahr“. Das Gesinde bekam den Rest seines Jahreslohnes ausbezahlt und konnte – oder musste – sich eine neue Dienststelle suchen oder das Arbeitsverhältnis beim alten Dienstherrn, üblicherweise durch Handschlag, um ein weiteres Jahr verlängern. Meist wurde von den Dienstboten das von ihnen aufgezogene Geflügel verkauft (siehe dazu Glanglmarkt).
- Am Tag danach, dem Schlenggeltag, begann der kurze Zeitraum bis zum Agathatag am 5. Februar, an dem der Umzug zum neuen Arbeitgeber zu vollziehen war und der für die Dienstboten eine Art Urlaub darstellte. Verbreitet war auch der Brauch, dem Gesinde zu Lichtmess ein Paar Schuhe als Lohn zu geben, für die weitere Arbeit, oder die Arbeitssuche.
- Zu Lichtmess wurden also die Belegschaften durcheinander gewürfelt und Liebschaften unter Dienstboten, denen das Heiraten lange Zeit nicht gestattet war, hielten oft nur bis zu diesem Zeitpunkt, woher die Redensart „neue Schuhe, neue Liebe“ stammt.
- Außerdem sollte der Bauer an Lichtmess noch die Hälfte des Winterfuttervorrates für die Tiere im Lager haben.
- An Mariä Lichtmess ging die „Kunstlicht-Zeit“ zu Ende, in der man bei künstlichen Lichtquellen arbeitete, ebenso die Spinnstubenzeit. (Lichtmeß Spinnen vergeß)
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- Lichtmeß Spinnen vergeß
Lichtmeß Spinnen vergeß Bei Tag zu Nacht geß Bei Tag schlafen gangen Bei Tag aufgestanden in Pfälzische Kinderreime (1911) - Alle Lieder und Beiträge zu Lichtmeß - Alle Lieder, Texte und Beiträge zu diesem Eintrag in das Liederlexikon, sofern bereits in das Volksliederarchiv eingearbeitet.
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