Es hatte ein Mann einen Esel, der schon lange Jahre die Säcke unverdrossen zur Mühle getragen hatte, dessen Kräfte aber nun zu Ende gingen, so daß er zur Arbeit immer untauglicher ward. Da dachte der Herr daran, ihn aus dem Futter zu schaffen, aber der Esel merkte, daß kein guter Wind wehte, lief fort und machte sich auf den Weg
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Die St. Galler Mönche erbeten Wein
In der stattlichen Abtei St. Gallen war große Sorge um den lieben Wein. Es war eben ein durstiges Jahr gewesen und lange Jahre nichts Erkleckliches nachgewachsen; nur noch zween Ohmfässer lagerten voll in dem großen Abteikeller, die reichten voraussichtlich nicht mehr weit, und dann wäre den frommen Vätern eine weinlose, schier schreckliche Zeit gekommen. Da wendete Gott das Herz eines
WeiterlesenEin Schneider der ein großer Prahler aber schlechter Zahler war
Ein Schneider, der ein großer Prahler aber schlechter Zahler war, bekam einmal Lust, sich auch ein wenig in der weiten Welt umzuschauen. Er verließ daher seine Werkstätte, und wanderte seinen Weg über Brück und Steg bald da, bald dort, immer fort und fort Da gewahrte er eines Tages, in einiger Entfernung, einen blitzblauen, steilen Berg und hinter diesem einen himmelhohen Turm,
WeiterlesenErschreckliche Geschichte von Hähnchen und Hennchen
Weiß denn lieb Kind auch wie es dem Hähnchen und seinem Hennchen ergangen ist und warum das gute Hähnchen so lang auf dem Kirchthurm steht Ich will dir’s einmal erzählen. Das Hähnchen und sein Hennchen sind miteinander in die Nußhecken gegangen, um Nüsse zu essen und jedes Nüßchen, welches das Hähnchen fand, hat es mit dem Hennchen geteilt. Endlich hat das
WeiterlesenMärchen vom Machandelboom (Mahandel Bohm)
Das ist nun lange her, wohl an die zweitausend Jahre, da war einmal ein reicher Mann, der hatte eine schöne fromme Frau, und sie hatten sich beide sehr lieb, hatten aber keine Kinder. Sie wünschten sich aber sehr welche, und die Frau betete darum soviel Tag und Nacht; aber sie kriegten und kriegten keine. Vor ihrem Hause war ein Hof,
WeiterlesenSimeliberg
Es waren zwei Brüder, einer war reich, der andere arm. Der Reiche aber gab dem Armen nichts, und er mußte sich vom Kornhandel kümmerlich ernähren; da ging es ihm oft so schlecht, daß er für seine Frau und Kinder kein Brot hatte. Einmal fuhr er mit seinem Karren durch den Wald, da erblickte er zur Seite einen großen, kahlen Berg,
WeiterlesenUrsprung der Schweizer
Heilige Wasser rinnen von Himmelsbergen – singt die Edda, das uralte Götterlied, so auch der Rhein, des deutschen Vaterlandes heiliger Strom, rinnt vom Gottesberge (St. Gotthard), aus Eispalästen, aus dem Schoße der Alpen nieder, als Strom des Segens. Schon die Alten sagten von ihm: Die Donau ist aller Wasser Frau, doch kann wohl der Rhein mit Ehren ihr Mann sein
WeiterlesenVom Bäumlein das andere Blätter hat gewollt
Es ist ein Bäumlein gestanden im Wald in gutem und schlechtem Wetter Das hat von unten bis oben nur Nadeln gehabt statt Blätter Die Nadeln, die haben gestochen das Bäumlein, das hat gesprochen „Alle meine Kameraden haben schöne Blätter an und ich habe nur Nadeln niemand rührt mich an Dürft ich wünschen, wie ich wollt wünscht ich mir Blätter von
WeiterlesenVom Bäumlein das spazieren ging
Das Bäumlein stand im Wald In gutem Aufenthalt Da standen Busch und Strauch Und andre Bäumlein auch Die standen dicht und enge Es war ein recht‘ s Gedränge Das Bäumlein mußt sich bücken Und sich zusammen drücken Da hat das Bäumlein gedacht Und mit sich ausgemacht Hier mag ich nicht mehr stehn Ich will wo anders gehn Und mir ein
WeiterlesenVom Büblein das überall mitgenommen hat sein wollen
Denk an, das Büblein ist einmal spazieren gangen im Wiesental da wurd’s müd gar sehr und sagt, ich kann nicht mehr wenn nur was käme und mich mitnähme Da ist das Bächlein geflossen kommen und hat’s Büblein mitgenommen das Büblein hat sich auf’s Bächlein gesetzt und hat gesagt: So gefällt mir’s jetzt. Aber was meinst du das Bächlein war kalt
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