Liedergeschichten

Erst um 1800 erschien mit „Des Knaben Wunderhorn“ die erste grössere Sammlung von Volksliedern, allerdings ohne Noten, dabei wurden viele Texte von den Autoren verändert, erotische und anstößige Lieder wurde gar nicht aufgenommen.

Volkslieder wurden aber auch nach 1800 noch über Jahrzehnte, manchmal bis in unsere Zeit, mündlich überliefert. Es existiert daher verschiedene Textfassungen und Singweisen. Gleichzeitig wurden bekannte Lieder immer wieder parodiert.

Hoffmann von Fallersleben war z. B. ein Meister darin, alte Lieder umzuschreiben. Seine Parodien oder Neudichtungen waren bald bekannter als die Originale. In der Rubrik „Liedergeschichten“ wird den Prozessen nachgespürt, die die Lieder über lange Zeiträume erfahren haben.

Zurückgehend auf handschriftliche Fassungen aus Frauenklostern des 15. Jahrhunderts wird das Lied heut meist in der Straßburger Fassung von 1626 gesungen. In Sudermann's Geistlichen Gesängen wird auf eine ältere Melodie verwiesen: Es wollt ein Jäger jagen. Sehr abweichend von den drei deutschen Lesarten findet sich das Lied in niederländischer Fassung: Het...

"Es liegt ein Schloß in Österreich" ist ein Volkslied aus dem 16, Jahrhundert, das von einem gefangenen jungen Mann erzählt, der am Galgen sterben muß. Sein Vater bitten den "Herren" um Gnade, der sich aber nicht erweichen lässt. "Sein Vater kam von Rosenberg wohl vor den Thurm gegangen...".  Rosenberg bezeichnet nach...