Liedergeschichten

Erst um 1800 erschien mit „Des Knaben Wunderhorn“ die erste grössere Sammlung von Volksliedern, allerdings ohne Noten, dabei wurden viele Texte von den Autoren verändert, erotische und anstößige Lieder wurde gar nicht aufgenommen.

Volkslieder wurden aber auch nach 1800 noch über Jahrzehnte, manchmal bis in unsere Zeit, mündlich überliefert. Es existiert daher verschiedene Textfassungen und Singweisen. Gleichzeitig wurden bekannte Lieder immer wieder parodiert.

Hoffmann von Fallersleben war z. B. ein Meister darin, alte Lieder umzuschreiben. Seine Parodien oder Neudichtungen waren bald bekannter als die Originale. In der Rubrik „Liedergeschichten“ wird den Prozessen nachgespürt, die die Lieder über lange Zeiträume erfahren haben.

Peter Alexander (1965), Heintje (1968) und Andrea Berg (1999) erreichten  in hochdeutschen und für das Schlagerpublikum bearbeiteten Versionen dieses seit etwa 1810 bekannten österreichischen Volkslides  hohe Platzierungen in den deutschen Verkaufslisten (Charts). Die bekannteste und erfolgreichste Interpretation von "Heidschi Bumbeidschi" stammt dabei von Heintje, dessen Version sich 1968 etwa vier...

Mit der Zeile "Ach Gott, wem soll ichs klagen / Das heimlich Leiden mein" beginnen mehrere Liedtexte aus dem frühen 16. Jahrhundert. Der Deutsche Liederhort bringt unter der Nummer 918 eine Nonnenklage mit diesem Anfang, Quelle sind Fliegende Blätter.

Das bei Ludwig Erk 1856 als "Soldatenliebe" abgedruckte Lied wurde mündlich  in der Gegend von Frankfurt , Gießen aufgezeichnet.  Sie stand aber zuvor auch auf einem Heidelberger Liederblatt (Heidelberg) - etc.. Eine zweite Melodie in "Deutsche Volkslieder mit ihren Singweisen (1843), eine dritte aus Lothringen ( 1920) , eine vierte...

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