Liedergeschichte: Bauernklage

Zur Geschichte von "Bauernklage": Parodien, Versionen und Variationen.

„Ich bin ein armer Bauer“ ist die älteste Bauernklage, die vom 17. bis ins 19. Jh. gelebt hat und in Resten noch in unserem Jahrhundert aufgezeichnet worden ist. Die älteste Fassung aus dem 17. Jh. heißt »Schwäbische Bauernklage“, und in Schwaben hat sich der Text am vollständigsten und am längsten erhalten — war das Lied doch noch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit dem Brauchtum verbunden (Spruch beim Pfingstritt).

Dies ist sicher nicht zufällig. Die schwäbischen Kleinbauern befanden sich unter ihren zahllosen kleineren und größeren Herrschaften im 18. und 19. Jh. unter besonders scharfer feudaler Ausbeutung, was sich auch in ihrer aktiven Teilnahme an der 1848er Bewegung zeigte. Aus dem gleichen Gebiet stammen auch die meisten der Auswandererlieder , die gleichfalls die Not der Kleinbauern wiederspiegeln ( Steinitz 1 S. 57)

Noten dieses Liedes
Das Baurenwerk ist nix mehr wert Der Handel hat sich bald verkehrt Ist nix dabei als Müh und Bschwer Wollt, daß der Teufel ein Baur wär! Träidt (Getreide) und Viech gilt ä (auch) nix mehr Schmolz und anders ä nix her; Bring ix (ich’s) int Stadt ä äff den Markt So brest und köfft (presst ... Weiterlesen ... ...

Erläuterungen: 1.3: Bschwer = Beschwerde

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Ach Gott ich bin ein armer Bauer mein Leben ist mir mächtig sauer. Jetzt treibs ich noch bis Martinstag, dann hab ich erst die größte Plag. Der Amtmann hält mich immer auf, und setzt mich in das Narrenhaus. Bring ich Etwas auf den Markt, so pressen mich die Leute stark. Der eine reißt mich hin, ... Weiterlesen ... ...

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Ach ich bin wol ein armer Baur Mein Leben wird mir mächtig saur Ich mein, ich könn oft nimmermehr: Ach daß ich nie geboren wär! Mein, horcht mir nur ein wenig zu: Mit Wyden bind ich meine Schuh Kein Frucht hab ich schier in der Scheur Und muß doch geben meine Steur. Vor Weihnachten iß ... Weiterlesen ... ...

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Jetz han i mir schon g´rod g´nu ghaust I hätt a Lust zu wondern Es is mein Treu schon völli aus Was muaß i jetzt anfangen? Drhausen laßt sich a nix mehr Es ist schon Alls vergeben Doch sagt zu mir mein gstrenger Herr: Mir hätten ´s beste Leben. Danägst sagt mir der Diener an ... Weiterlesen ... ...

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Mag i ka Baur nimmer bleiben Geht es halt wie es nur will Ka Geld kann i a nit auftreibn Wahrli, es ist mir Oll´s z´viel Jo Olles von Baum thut leben Niemand will ihm mehr was geben Oft manchen Bauern sein Bua Muß binden mit Weiden die Schuah Es ist ja mei Treu ka ... Weiterlesen ... ...

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Isch das nit än eländs Läwe um än arme Bürestand? Eb mer fett der Name trage Liäwer giäng mer üs dem Land s heißt nur: Bür, schaff! Bür, bring die Straf Bür, zahl baar üs, sonscht komscht om’s Hüs Bür schaff Zins, Lüag wo dü’s nimscht Daß ist numme jetz der Schatten Was mir andre ... Weiterlesen ... ...

Das Lied mit Melodie stammt aus der Schweiz: Wyß, Texte zu den Kuhreihen 1826. Anh. S. 124. Mit Melodie abgedruckt bei Kretzschmer II, Nr. 302 , mit der Bemerkung : „vielleicht aus der Zeit des Bauernkrieges“. So lautet auch die Überschrift „Bauernkrieg“ bei Weckerlin, die...

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Ich bin ein armer und elender Bauer Mein Leben wird mir gar zu sauer Mit Sorgen bring ich mein Leben zu Mit Basten bind ich meine Schuh. Meine Frau, die ist so sorglich krank Sie liegt schon auf der Totenbank Ach bringt mir mal den Feldscher her Ob ihr nicht mehr zu helfen war. Vier ... Weiterlesen ... ...

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Ich kann mirs unmöglich nit denken Was d´Herrn mit uns than anhebn A Bauer sollt sich warla grad henken So kam er doch weg vom Leben; Stiftgeld kann er kaum zsammenbringen, So fangen schon Neuheiten an Sie than alle Teuxl aufbringen,´ Daß d´Herrschaft selbst nennen nit kann. Ich brich und zreiß mr mein Schädl Ich ... Weiterlesen ... ...

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Ich bin ein armer Bauer Mein Leben ist bald bitter und bald sauer Ich hab ein Schwein gestocha (gestochen) und habs im Feld gekocht; Da schickt der Teufel die Soldaten herein sie fraßen ein halbes Schwein; ein halbes Schwein ist no it gnua (noch nicht genug), iatz wend (wollen) se no Heu und Haber dazua. ... Weiterlesen ... ...