Es kommt ein Schiff geladen

Strassburg 1626

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Es kommt ein Schiff geladen

Es kommt ein Schiff geladen
bis an den höchsten Bord
trägt Gottes Sohn voll Gnaden
des Vaters ewigs Wort.

Das Schiff geht still im Triebe,
Trägt eine teure Last;
Das Segel ist die Liebe
Der Heilig Geist der Mast.

Der Anker haft auf Erden
Da ist das Schiff am Land.
Das Wort soll Fleisch uns werden,
Der Sohn ist uns gesandt.

Zu Bethlehem geboren
Im Stall ein Kindelein,
Gibt sich für uns verloren;
Gelobet muß es sein.

Und wer dies Kind mit Freuden
Umfangen, küssen will,
Muß vorher mit ihm leiden
Groß Pein und Marter viel

Danach mit ihm auch sterben
Und geistlich aufersteh’n,
Das Leben zu ererben,
Wie an ihm ist gescheh’n.

Text und Musik: Verfasser unbekannt
Diese Textfassung in: Sudermann’s Geistliche Gesänge. Straßburg 1626: „Es kommt ein Schiff geladen“. (Ein vraltes Gesang / So vnter des Herren Tauleri Schrifften funden / etwas verständlicher gemacht: Im Thon / Es wolt ein Jäger Jagen wol in deß Himmels Thron). Daher Wackernagel Kirchenlieder. II. 303 und Hoffmann 107. In der Vergangenheit wurde es dem mittelalterlichen Mystiker Johannes Tauler (1300–1361) zugeschrieben. Überlieferungsgeschichtlich lässt es sich jedoch nur bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts zurückverfolgen.

Drei spätmittelalterliche Handschriften aus Frauenklöstern legen nahe, dass das Lied im 15. Jahrhundert entstanden ist, vermutlich im Elsaß . Das Lied war im Spätmittelalter im niederländischen, elsässischen und schwäbischen Kulturraum verbreitet (siehe auch: DVA Freiburg)

u. a. in: Deutsches Kindergesangbuch (Ausgabe 1926 , -> Advent ) — Deutsche Weihnachtslieder (Bremen)Deutsche Weihnachtslieder (1937) — Macht hoch die Tür (1951) —

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