Es ging einmal bei Mondenschein (Jäger)

Der unglückliche Schuß

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Es ging einmal bei Mondenschein (Jäger)

Es ging einmal bei Mondenschein
ein Waidmann hübsch u. rot
Er ging in seinen Wald hinein
er ging in seinen Tod
Ein Mädchen, das ihm lieber war
als Alles auf der Welt
ging ohne Furcht vor der Gefahr
ihm heimlich nach ins Feld

Sie ging ihm nach und ging umher
Wohl über Busch und Flur,
Von Forst zu Forst, von Wald zu Wald
kam immer näher hinzu
Auf einmal sprang des Waidmanns Hund
ein’m jungen Rehe nach.
Das kaum vor einer Viertelstund
im Mutterschoße lag.

Das Rehlein sprang bald hinter sich
bald vorwärts und blieb stehn
Und dachte doch wohl sicherlich
dem Hunde zu entgehn
Ab’r leider fand es keine Ruh
war überall verhass’t
Auf einmal sprangs dem Busche zu
wo’s Jägermädchen saß.

Der Jäger kam herbeigeeilt
und merkt was in dem Busch,
Und schoß sein mörderisches Blei
dem Mädchen durch die Brust
Ach Bester, was hast du getan?
Nun komm und sieh mein Sterben an!“
Er ging und fand sein Mädchen
im Blute schwimmend an.

Er faßte sie bei ihrem Arm
und drückt sie an sein Herz
O Himmel, was Hab ich getan!
Was ist das für ein Schmerz
Die dunkle Nacht war schuld daran
daß du nun sterben mußt!“‚
Drauf nahm der Jäger sein Gewehr
und schoß sichs durch die Brust.

Text und Musik: Verfasser unbekannt
„Das Lied, das einige unwesentliche Varianten hatte, ist wohl durch ein fliegendes Blatt der neueren Zeit unters Volk gekommen, aber ziemlich weit verbreitet.“
aus dem Ober- u. Unterlahnkreis, Wetterau u. Elsaß. 1880— 90 –
noch 1937 in Schwaben aufgezeichnet (Suppingen 1937)
in Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1469. „Der unglückliche Schuß“)