Wir treten auf die Kette

Wir treten auf die Kette
daß die Kette klingt
wir haben einen Vogel
der so schöne singt

Hat gesungen sieben Jahr
sieben Jahr sind rum
Frieda hat sich umgedreht
hat sein Schatz ein Kuß verehrt

Pfui schäme dich, pfui schäme dich
du ungezogenes Kind

Die Kinder schließen sich zum Kreis, jedes Mal das Kind, dessen Namen gesungen wird, dreht sich ein Mal um. Den Sinn des Liedes deutet die schweizerische Sing- und Spielart, das Chettemlispiel, wo die Kinder, im Kreise an einer Kette von Löwenzahnstengeln vorwärts- und rückwärtschreitend singen

Tretet zue, tretet zue
sparet nit die nüe Schuh
trettet uf des Chettemli
dass es soll erschlingle
wer die schönste Jumpfre sig
i dem ganzen Ringle
Siebe Johr gspunne
acht Johr Sunne
nünmol rumpedipum
cher dich no-ne-molen um
bis der Fritzli zue der chummt

Der Bräutigam lehrt Rochholz hier, soll dem Mädchen alsdann gewiß sein, wenn es das sogenannte Siebenjahrgarn fertig gesponnen hat

aus KasselLewalter II , Nr. 34, derselbe Reim mit denAnmerkungen bei Eskuche in Kasseler Kinderliedchen (1891, Nr. 194) .
Ähnlicher Text wie oben ohne den Schlußruf aus Oberdiebach am Rhein , das Mädchen heißt dort Amsel-Lina
in Deutsches Kinderlied und Kinderspiel (1897) —

Wir treten auf die Kette
daß alles rappeln muß
Silber-Lina, Golder-Lina
Dreh dich dreimal herum
Lina hat sich umgedreht
und hat den ganzen Kreis verdreht
Pfui schäme dich, pfui schäme dich

aus Hanau , 1880 – in Deutsches Kinderlied und Kinderspiel (1897)


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