Es freit ein wilder Wassermann (1813)

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Es freit ein wilder Wassermann (1813)

Es freit ein wilder Wassermann
in der Burg wohl über dem See.
Des Königs Tochter wollt er han,
Die schöne junge Lilofee.

Sie hörte drunten Glocken gehn
Im tiefen, tiefen See,
Wollt‘ Vater und Mutter wiedersehn,
Die schöne, junge Lilofee.

Und als sie vor dem Tore stand
Auf der Burg wohl über dem See,
Da neigt sich Laub und grünes Gras
Vor der schönen, jungen Lilofee.

Und als sie aus der Kirche kam
Vor der Burg wohl über dem See,
Da stand der wilde Wassermann
Vor der schönen, jungen Lilofee.

„Sprich, willst du hinuntergehn mit mir
Von der Burg wohl über dem See?
Deine Kindlein unten weinen nach dir,
Du schöne, junge Lilofee.

„Und eh ich die Kindlein weinen laß
Im tiefen, tiefen See,
Scheid ich von Laub und grünem Gras,
Ich arme, junge Lilofee.“

Text und Musik: Verfasser unbekannt
aus der Gegend von Joachimsthal , 1813 –

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1813 : Zeitraum:
Orte:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: Die Ballade „Es freit ein wilder Wassermann“ ist in verschiedenen Liedfassungen überliefert: Ein wilder Wassermann will die Königstochter zu sich ins Wasser holen, wo sie mit ihm leben soll.  1817 erstmals aufgeschrieben, ist „Es freit ein wilder Wassermann” aber vermutlich recht alt. Es gibt auch Fassungen, in denen der Wassermann schlicht ein reicher Mann ist, der sich die schöne Tochter kraft seines Reichtums holen kann. Ähnlichen Inhalts  ist die alte schwedische Ballade „Bergkönig und Königstochter“ (Altschwedischen Balladen). In de schwedischen Ballade wird die Liebe des Kindes zu seiner Mutter... weiter lesen

"Es freit ein wilder Wassermann (1813)" in diesen Liederbüchern

diese Version in: Zupfgeigenhansl (1908) — Alpenrose (1924) — St. Georg Liederbuch deutscher Jugend (1935)