Zu Haus gedenkt man meiner nicht

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Zu Haus gedenkt man meiner nicht

Zu Haus gedenkt man meiner nicht
hat meiner ganz vergessen
weil ich so lump und luderlich
im   Saufen und im Fressen
Da wird geküßt und caressiert
und manches Mädchen angeführt
Geduld, Geduld, bleibt schuldig
und dabei stets geduldig

Mein Vater schrieb mir einen Brief
ich sollt das Wirtshaus meiden
Ich aber fragte nichts darnach
und eilt drauf los mit Freuden
Mit mein zerissnen Strumpf und Schuh
eil ich jetzt nach dem Wirtshaus zu
Geduld, Geduld, bleibt schuldig
Und dabei stets geduldig

Mein Mutter will mich auch nicht mehr
als ihren Sohn erkennen.
Mein Schwester sagt mir ins Gesicht,
sie müßt sich meiner schämen,
So war ich der verlorne Sohn,
der ganzen Welt zu Spott und Hohn.
Geduld, Geduld, bleibt schuldig,
Und dabei stets geduldig.

Text: Verfasser unbekannt , Variation von Ich hab kein Geld das kränkt mich sehr
Musik: auf die Melodie von O alte Burschenherrlichkeit und eigene Melodie
in Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1625 „Der verlorene Sohn“)
bei Böckel: Volkslieder aus Oberhessen S. 60

Liederthema:
Liederzeit: vor 1850 : Zeitraum:
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Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: O alte Burschenherrlichkeit ist ein Lied eines unbekannten Verfassers, das zuerst in der Berliner Zeitschrift „Der Freimüthige“   am 9. August 1825 unter dem Titel „Rückblicke eines alten Burschen“ gedruckt wurde. Die erste Zeile wurde zu einem geflügelten Wort vor allem in studentischen Verbindungen und Burschenschaften. Das Lied wurde ins Schwedische, Niederländische, Estnische und Lettische übersetzt. Besonders in Schweden ist es noch immer populär. In vielen Pubikationen steht Eugen Höfling als Urheber, was aber unwahrscheinlich ist, da er zur Zeit der Erstveröffentlichung erst 16 Jahre alt war und weit weg von Berlin lebte.  (Wikipedia)