Wohl viele tausend Vögelein
Wohnen und singen im grünen Hain
Sie haben all  zwei Flüglein schön
Zu fliegen über Land und Seen
Sie haben alle süßen Mund
Zu singen hell aus Herzensgrund —
O bitt euch, liebe Vögelein
Will keins von euch mein Bote sein?

Ich will euch senden in ein Tal
Mit lust´gen Quellen ohne Zahl
Da blühen Blumen süß und lind
Und wiegen sich im Abendwind
Ich will euch senden vor ein Haus
Da lacht der Frühling selbst heraus —
O bitt‘ euch, liebe Vögelein
Will keins von euch mein Bote sein?

Am liebsten flög ich selber hin
Und sagt‘ ihr, wie so treu ich bin
Und klagt  ihr meine lange Pein
Daß ich von ihr muß ferne sein
Da läg‘ ich auch an ihrer Brust
Und Kuß um Kuß und Liebeslust —
O bitt‘ euch, liebe Vögelein
Will keines mir zwei Flügel leihn?

Text: Robert Eduard Prutz (1816-1872)
Musik: Ferdinand Gumbert (1851), auch von Franz Wilhelm Abt (1846) — André Offenbach — Robert Franz (1884) —
in: Volkstümliche Lieder der DeutschenLiederbuch Postverband (1898 , Gumbert)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1850 : Zeitraum: