Wir fanden uns eins in dem Geistesflug

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Wir fanden uns eins in dem Geistesflug
Bestehen in Ehren und Rechten
Wir schworen Vergeltung, der Schmach, dem Betrug
wir lassen die Freiheit nicht knechten
Drum Brüder verscheucht alle Zwietracht und Neid
stoßt aus eueren Reihen, was wieder entzweit
und reicht euch die Hände: beteuert den Eid
Heil, jungdeutsch, treu – und – beständig

Solange bei friedlichem fröhlichen Tun
die Opfer geringe sind zur Treue
wollt deshalb euch nicht auf dem Lorbeer ausruhn
vor keiner Mühe dich scheue
Dem Vaterlande gehört unsere Lust
der jungdeutschen Pflichten sei stets dir bewußt
es schwelle von Mannesstolz deine Brust
wir bleiben uns treu und – beständig

Und kommt einst der Tag, wo Worte zu spät
dann wollen wir wissen als Brüder
daß wenn auch der Hahn sein drittes Mal kräht
gelingt es bei uns ihm nicht wieder
Wer feige sich windet vor Treue und Recht
der faule als ewig verachteter Knecht
Die Freiheit erhebe das deutsche Geschlecht
zu einem „Treu“ – und –  beständig

Ja, kommt einst der Tag, ach käm er doch bald
so sind wir noch wacker zum Streiten
erwache du Geist aus dem Sachsenwald
die Flügel der Freiheit zu breiten
Dann schlage ein Wetter vernichtend darein
ein Führer, ein Volk und ein leuchtender Schein
dann will ich noch einmal mit dabei sein
erleben das „Treu“ .- und – beständig.
Text: Bruder Karl Schaumlöffel
auf die Melodie von Hier sind wir versammelt zu löblichem Tun
in Liederbuch des jungdeutschen Ordens (ca. 1921)
Hier wird bereits 1921 der Traum von „ein Führer , ein Volk “ geträumt: Die meisten Neudichtungen in diesem Liederbuch sind ein völkisch-deutsches Rachegemisch, daß die Dolchstoßlegende behauptet, weil die militärische Niederlage des ersten Weltkrieges nicht ertragen wird  und wo man einen „heiligen Eid“ der Rache schwört. Die „Jungdeutschen“ versuchten das Mittelalter wiederzubeleben. Und auffallend oft ist in diesen Liedern von phallischen Symbolen die Rede: vom „schwellen“, vom „stossen“, vom „deutschen Geschlecht“, vom „aufrecht stehen“ – siehe dazu das großartige Buch “ Männerphantasien “ von Klaus Theweleit .

Liederthema:
Liederzeit: vor 1921 : Zeitraum:
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