Wer gleichet uns Turnern uns frohen (Turnerlied)

Wer gleichet uns Turnern uns frohen
Mag Wind und Wetter uns drohen
in dem Feld
Wir geben und wagen
die Arbeit zu tragen
es kümmert uns nicht
was um uns „geschicht“

Und wenn nun der Morgen tut grauen
wir freudigen Turner schon schauen
in das Feld
Durch Ringen und Laufen
die Kraft zu erkaufen
zu stärken die Brust
mit Mut und mit Lust

Und wenn wir zum Platze gekommen
da haben den Ger wir genommen
in dem Feld
Ihn kräftig zu schwingen
zum Ziel ihn zu bringen
das stärket den Arm
macht rüstig und warm

Wenn mutig sich tummeln die Knaben
zu tief ist wohl nimmer ein Graben
in dem Feld
Wir springen darüber
hinüber, herüber
es freuet uns sehr
und suchen uns mehr

Die Blicke der Bäume uns nicken
wir möchten da oben gern blicken
in das Feld
Wir stemmen die Glieder
und klimmen hinwieder
und – oben sind wir
wie lustig ist´s hier

Wer mag wohl die Dibge all zählen
die mutige Turner sich wählen
in dem Feld
Die Glieder zu recken
den Mut zu erwecken
mit kräft´gem Gewinn
zu stärken den Sinn

Drum, wer sich nur wacker will nennen
der mag sich als Turner bekennen
in dem Feld
Er soll mit uns ringen
und laufen und springen
so gewinnet er bald
viel Mut und Gewalt

Text: E. Ferdinand August (Schlee) (1812)
Musik: Das Jagen das ist mein Leben bzw. Das Schießen das ist ja mein Leben

E. F. August war Turnschüler Jahns, 1813 Abiturient und Lützow’scher Jäger. 1870 als Direktor des Köln’schen Realgymnasiums in Berlin

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

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Melodie zu Wer gleichet uns Turnern uns frohen (Turnerlied)

"Wer gleichet uns Turnern uns frohen (Turnerlied)" in diesen Liederbüchern

Gedruckt in „Lieder auf dem Turnplatz zu singen“ (Neu-Brandenburg 1815). 1818 in Methfessel’s Kommersbuch; dann bei Zarnack, Volkslieder 1818; Liederweisen zum Liederbuch für Hochschulen, 1828.- Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895) — Der freie Turner (1913)