Wenn ich einst nicht mehr laboriere

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Wenn ich einst nicht mehr laboriere
wenn mir die Lust zum Leben sank
dann reicht mir alle Sorten Biere
in Pulvermaßen, fein und blank

Und sollt ich doch zu Grunde gehen
so weint euch nicht die Tücher naß
wer will, der kann mich noch mal sehen
so ,wie ich oft hinterm Kneiptisch saß

Den Maßstab drückt mir in die Hände
in Millimeter eingeteilt
den Schieber rückt an´s andere Ende
auf dem der Nonius eingefeilt

Und Filzschuh steckt mir an die Füße
und wickelt mich in Haardeck ein
wie muß es so im Grab wohl süße
für einen Feuerwerker sein

Die Zwischenräume, wie ich sage
stopfr mit Papier und Schnitzeln aus
und dann auf einer Pulvertrage
schafft mich ins off´ne Grab hinaus

Auch legt in meine letzte Wiege
den heil´gen sechsten Abschnitt mir
damit ich auch im Grabe liege
auf weiser Vorschrift für und für

Die Tonne liebte ich im Leben
ob Pulver drin, ob Bier, ob Wein
Drum sollt ihr mir die Tonne geben
als vielbered´ten Leichenstein

Mit Rotstein schreibt auf diese Tonne
Hier ruht von Not und Sorgen frei
von Pech erlöst in Himmelswonne
ein Sohn der Feuerwerkerei

Text: von Nida –
Musik: ohne Angabe
in Neues Liederbuch für Artilleristen (1893)