Was könnt den Waidmann mehr erfreuen

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Was könnt´ den Waidmann mehr erfreu´n
als uns´re weite Heide
Wenn eisbereift, im Sonnenschein
sie prangt im Winterkleide!
Tönt morgens da des Hifthorns Schall
der Meut´ Gebell, der Büchse Knall
Dann sind, der Sorgen ledig
wir glücklich wie ein König

Auch Wind und Wetter schreckt uns nicht
wenn´s Hifthorn ruft zum Jagen
Ob Sturm der Föhren Äste bricht
wir werden nie verzagen
Wir treiben´s immer, frisch und froh
mit Halali und Horridoh
in uns´rer weiten Heide
bis zu des Lebens Neige

Und wenn dann einst die Stund´ herkehrt
wenn wir uns müssen trennen
Von Allem, was uns lieb und wert
was „Waidmanns Lust“ wir nennen
Dann schau´n wir noch einmal zurück
Auf jene Zeit voll Freud´ und Glück,
Wenn jung und mit Vergnügen
das Waidwerk wir betrieben

Doch heute laßt uns fröhlich sein
und nicht der Zeit gedenken
Wenn’s aus ist mit der Jägerei
und mit dem Becherschwenken
Uns lacht ja noch des Waidwerk´s Freud´
Drum all´ heran, Ihr Jägersleut
Laßt uns die Gläser heben:
„Das Waidwerk solle leben!“

Text: Verfasser unbekannt
Musik: auf die Melodie von „O alte Burschenherrlichkeit

in: Deutsches Jägerliederbuch (1951)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1951 : Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: O alte Burschenherrlichkeit ist ein Lied eines unbekannten Verfassers, das zuerst in der Berliner Zeitschrift „Der Freimüthige“   am 9. August 1825 unter dem Titel „Rückblicke eines alten Burschen“ gedruckt wurde. Die erste Zeile wurde zu einem geflügelten Wort vor allem in studentischen Verbindungen und Burschenschaften. Das Lied wurde ins Schwedische, Niederländische, Estnische und Lettische übersetzt. Besonders in Schweden ist es noch immer populär. In vielen Pubikationen steht Eugen Höfling als Urheber, was aber unwahrscheinlich ist, da er zur Zeit der Erstveröffentlichung erst 16 Jahre alt war und weit weg von Berlin lebte.  (Wikipedia)