Von der Mutter zieht der Sohn ins Feld

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Von der Mutter zieht der Sohn ins Feld
weil er sich dem Regiment gestellt
Fest hält sie umschlungen
ihren einz´gen Jungen
kaum zählt er wohl 18 Jahr
da sie ihn in Schmerz gebar
und der Abschied naht heran
wo der Jüngling sagen kann
nun ade lieb Mütterlein
will es Gott so kehr ich heim
Kümmere dich nur nicht so sehr
sonst finde ich dich nicht mehr

Mutig liegt er im Gebrüll der Schlacht
gänzlich eingehüllt durch finstre Nacht
und im Feuerscheine
ringt er mit dem Feinde
und so mancher Kamerad
fand dabei so früh sein Grab
eben noch so wohl gemut
jetzt liegt er in seinem Blut
Mutter ist sein letztes Wort
fern von ihr im fremden Ort
und so starb manch junger Held
für sein Vaterland im Feld

Und es konnt für ihn der Augenblick
dass er durch den Blııtstrom fast erstickt
Hilflos auf der Erde
drückt ihn die Beschwerde.
Und er bittet seinen Freund
fiir die letzte Gefälligkeit
Gib der Mutter diesen Brief
Sage ihr, dass ich ihn schrieb
Armes liebes Mütterleiıı
kann nun nicht mehr bei dir sein
Lob dann wohl und bet für mich
Ich tue es auch für dich.

Eingesandt von Unteroffizier Lorenz, durch Ortskommando 59. Deutsche Feldpost 470
Erster Weltkrieg – auch Teil der Soldatenlieder-Sammlung ?
DVA A 107 705

 

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Liederzeit: vor 1915 : Zeitraum:
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