Voll Zärtlichkeit will ich der Dirne sagen
wie sie mein ganzes Herz gerührt
sie kann nicht länger meinen Blick ertragen
gleich wird von ihr kapituliert.
Ein Mann, wie ich, nimmt manche Freiheit sich heraus
ein Mann, wie ich, geht stets willkommen ein und aus
Als Sänger führ´ ich, ohne viel zu fragen
die schönste Dirne mir nach Haus
Und reicht sie mir den Händedruck zum Lohne
und reicht sie mir der Liebe Kuß
dann tausch ich nicht mit Szepter und mit Krone
denn nichts ersetzt mir den Genuß
Ein Mann, wie ich, nimmt manche Freiheit sich heraus
ein Mann, wie ich, geht stets willkommen ein und aus
Als Sänger führ´ ich, ohne viel zu fragen
die schönste Dirne mir nach Haus
Anmerkungen zu "Voll Zärtlichkeit will ich der Dirne sagen (Burschenrecht)"
Altes Studentenlied. Ohne Melodie schon 1815 in Hinkels Leiziger Kommersbuch, S 73, dann in der Ausgabe von 1816. Daher Abdruck bei Fink, Hausschatz Nr 470. Zu dieser Melodie gibt’s einen noch roheren Text der Studenten im 18 Jahrhundert, welcher beginnt:
Ich lobe mir das liederliche Leben
Im lust’gen Junggesellenstand
Der Ehstand kann mir nun und nimmer geben
Was ich als Junggeselle fand
Ich lebe froh und heiter in den Tag hinein
Ich höre Gott Lob nicht die kleinen Kinder schrein
Ich lobe mir das Liederliche Leben
Im lustgen Junggesellenstand
Auch Hinkels Liebeslied „Der Sänger sah als kühl der Abend taute ..“, das ebenfalls im Leipziger Kommersbuch 1815 Nr 174 steht, hat dieselbe Melodie (s. Härtel Liederlexikon, Nr 171)
Für Gesangvereine und Schulen hat man dieselbe Melodie zu einem Lob des Sanges benutzt:
Da bin ich gern wo frohe Sänger weilen
Denn schöner kanns gar nirgends sein
Da baut die Freude ihres Tempels Säulen
Und auf und führt uns alle ein
Der Sänger weiß wo schöne Blumen stehn u blühn
Der Sänger weiß wo unschuldsfrobe Herzen glühn
Drum bin ich gern wo frohe Sänger weilen
Denn schöner kanns gar nirgends sein 5 Str
Wieder dieselbe Melodie wurde einem Jägerliede Waidmanns Heil von Kobell angepaßt, in Pocci Richter und Scherer Jägerlieder Nr 7 Anfang
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