Unsereiner liebt am meisten Freiheit

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Unsereiner liebt am meisten
Freiheit, Wahrheit, gleiches Recht
weil´s für unser eignes Dasein
unumgänglich nötig ist
doch wir sind mit Sklavenketten
an die Arbeit festgeschraubt
weil man uns die goldne Freiheit
und das gleiche Recht geraubt

Täglich Abzug, immer runter
und der karge Lohn gedrückt
schlüg gleich eine Bombe runter
in demselben Augenblick.
soll einem da das Blut nicht starren,
in den Adern stille stehn
wenn man sieht, wie heut die Reichen
mit dem armen Mann umgehn

Doch was kann die Wahrheit nützen
Die so traurig für uns klingt
Das Beweinen und Bedauern
Uns ja nicht zum Ziele bringt
Handeln heißt´s ja, unsre Losung
Überzeugt euch allesamt
Denn der Menschen Wohl und Wehe
ruht fast stets in seiner Hand

Darum flattre, rote Fahne
Roter Adler, flieg voran
und entflamm der Menschheit Herzen
Daß sie kämpfen Mann für Mann!
Brecht der Freiheit eine Gasse
werfet ab das Sklavenjoch
Fort mit allem Zank und Hasse
Hurra, Freiheit, lebe hoch!

Text: Verfasser unbekannt
Musik : auf die Melodie von Unser Kaiser liebt die Blumen ( G. Steffens )

in: DVA A 55 621 : Eingesandt ca. 1910  von Paul Schmidt , Wiesau , Kr. Sagan ( Schlesien ), Nr. 131 (Schlesische  Gesellschaft für Volkskunde Mz. 9). —  Bei Steinitz II 1962

Liederthema:
Liederzeit: vor 1910 : Zeitraum:
Orte: ,
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Anmerkungen zu "Unsereiner liebt am meisten Freiheit"

Dieses Lied ist in Liederbüchern des Arbeiterliedarchivs, das über eine große Sammlung von Arbeiterliederbüchern verfügt, bisher nur zweimal belegt : in: Sozialdemokratische Lieder und Deklamationen . 18. Aufl., London 1892 und Louis Mosberg´s Frohes Lied , S. 280. Dieses Liederbuch gab das Konfektionsmagazin Mosberg in Bielefeld 1925 heraus und verteilte es gratis an seine Arbeiterkundschaft. Die Arbeiterlieder dieses Liederbuches sind offenbar (zum Teil oder alle?) aus der mündlichen Überlieferung aufgenommen.  Die Fassung in “ Frohes Lied “ zeigt deutliche Spuren des Umsingens; sie enthält nur 3 Strophen ( l, 2, 4) und einige Varianten.“ ( Steinitz II 1962)