Und wenn der liebe Gott wollte

Und wenn der liebe Gott wollte
daß wir zwei z´samme sollten
Die erste Nacht
die er bei ihr schlief
da kommt frische Order
er muß in den Krieg

Ach Schatz bleib du daheime
Ach Schatz bleib du daheime
Von wem wird mir die Botschaft sein
wenn du vom Feind wirst umgebracht

Und wie er auf grüne Heide kam
drei Regimenter ihm entgegen kamen
der allerjüngste der unter ihnen war
haut ihm sein adeliges Haupt herab

Der Kopf der ist gefallen
die Zung fing an zu schallen
Wenn ich nur ein kleines Waldvögelein wüsst
dass meim Herzlieb die Botschaft bringt

Waldvögelein tut sich wenden
es fliegt den grünen Wald ans Ende
Es fliegt so weit, wohl über den Rhein –
es fliegt Feinsliebchen vor´s Lädelein

Feinslieb bist du darinnen
Feinslieb bist du darinnen
So tret herfür und red mit mir
eine traurige Botschaft bring ich dir

Dein Schatz, der ist gestorben
er sagt, du sollst nit weinen
Sollst allzeit frisch fröhlich sein
sollst tragen ein Kränzchen von Rosmarein

Waldvögelein schaut herumme
da gesieht es ein kühlen Brunnen
Es tunkt sein kleines Goldschnäbelein ´nein
es meint es wär der beste Wein

Es fliegt auf einen rappeldürren Ast
sein Herz hat weder Ruh noch Rast
………
………

Text und Musik: Verfasser unbekannt

Louis Pinck schreibt in Verklingende Weisen I – Volkslieder aus Lothringen (1926) zu diesem Lied : „Vorgesungen von Udils-Kättel . Melodie alt , choralartig , aufgenommen von Cl. Weber am 17. Dezember 1920 .

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1920 : Zeitraum:
Schlagwort:
Orte:

Abweichungen im Text

Müllers Annel ( Ehrhard A. 1844-1922) aus Hambach sang statt der letzten Strophe folgende zwei:

Waldvögelein tut sich wenden
es fliegt den grünen Wald ans Ende
Es fliegt auf einen rappeldürren Ast
sein Herz hat weder Ruh noch Rast

Waldvögelein schaut herumme
da gesieht es ein kühlen Brunnen
Es schlug mit seinem Goldfederlein drei
das Wasser soll betrübet sein“