Schätzchen sag was fehlt denn dir

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Schätzchen sag was fehlt denn dir

Schätzchen sag, was fehlt denn dir
Weil du nicht redst mit mir?
Gelt, du hast einen anderen an der Seiten
Der dir tut die Zeit vertreiben
der dir viel lieber ist.

„Nein, ein andern lieb ich nicht,
Dich aber mag ich nicht.“
Jetzund gehe ich weiter
und werd‘ ein Reiter
daß du mich nicht mehr siehst

Und wenn ich ein Reiter bin
Schreib ich dir ein Brieflein hin
Und ich lasse dich grüßen
Und du sollst wissen
Daß ich ein Reiter bin

Straßburg ist ne wunderschöne Stadt
Drinnen ich gestanden hab
Da kann man sehen viel schöne Straßen
Höret die Trompeten blasen
o, wie schön ist das!

O wie hart ist das,
wenn man ein Feinsliebchen hat
und muß reisen auf fremden Straßen
muß sein Lieb einem andern lassen
o, wie hart ist das

O wie schön ist das
wenn man sein schön Schätzchen hat
da kann man schlafen ohne Sorgen
von dem Abend bis zum Morgen
o wie schön ist das

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort (1856, Nr. 110) und Liederhort III (1893, Nr. 1419 „Soldatenliebe“ u. Nr. 1420)

aus Hessen , Heidelberger Liederblatt , Heidelberg – bei Erk (1856, Nr. 110, als „Soldatenliebe“) mündlich aus der Gegend von Frankfurt (1840) , Gießen (1841) etc. – die zweite Melodie Liederhort III (Nr. 1420, aus der Wetterau (Bettenhausen) und dem Dillkreis, 1880-92). Die dritte aus Lothringen ( 1920) , die vierte aus Württemberg (1929) und die fünfte aus dem Liederhort I ( wie zwei, aber ohne punktierte Noten in Takt 1) – dazu als Notenpdf eine Melodiefassung aus „Deutsche Volkslieder mit ihren Singweisen, 1843 (wie Melodie 1), eine sechste aus dem Zupfgeigenhansl (1908),

Liederthema:
Liederzeit: vor 1840 : Zeitraum:
Schlagwort:
Orte: , , , , , , ,
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: Das bei Ludwig Erk 1856 als „Soldatenliebe“ abgedruckte Lied wurde mündlich  in der Gegend von Frankfurt , Gießen aufgezeichnet.  Sie stand aber zuvor auch auf einem Heidelberger Liederblatt (Heidelberg) – etc.. Eine zweite Melodie in „Deutsche Volkslieder mit ihren Singweisen (1843), eine dritte aus Lothringen ( 1920) , eine vierte aus Württemberg (1929) .

Zweite Melodie zu "Schätzchen sag was fehlt denn dir"

Zweite Melodie zu Schätzchen sag was fehlt denn dir
aus der Wetterau (Bettenhausen) und dem Dillkreis (1880-92)

Anmerkungen zu "Schätzchen sag was fehlt denn dir"

Variationen im Text:
1,1: Schätzlein sag mirs für (doch) gewiß warum du so traurig bist —
2,1: Keinen andern mag ich nicht, Schatz ich verlaß dich nicht —
2,3: Geh nur weiter und werd ein Reiter, daß ich dich nur nicht mehr seh (sich) —
3,1: Ob ich gleich ein Reiter bin —
4,1: Wien ist eine schöne Stadt  — Mannheim ( Darmstadt ) o du schöne schöne Stadt, wo ich drin gearbeit hab —
Die Garnisonstädte wechseln: Straßburg, Frankfurt, Kassel
4,3: Und wenn der Tambour die Trommel rühret, heißt es gleich ins Feld marschieret. Des Morgens und Abends aus der Straßen , hört man die Trompeter blasen .

"Schätzchen sag was fehlt denn dir" in diesen Liederbüchern

u. a. in: Deutscher Liederhort (1856) — Zupfgeigenhansl (1908) — nur mit vier Strophen in Verklingende Weisen I – Volkslieder aus Lothringen (1926 , „Vorgesungen von der Udils-Kättel . Melodie aufgenommen von Cl. Weber am 15. Dezember 1920″) , dort lautet die die letzte Strophe „O wie hart ist das, wenn mein kein Schatz nicht hat, kann man schlafen ohne Sorgen…“ — Weltkriegs-Liedersammlung (1926) — Württembergische Volkslieder (1929)  –

Außerdem bei: Erk I. 5, 5; I, 2, 35. Irmer 36. Meier 129 u. 419. Kretzschmer II, 257. Simrock Nr. 153. Longard, altrh. Märlein 118. Ditfurth II. S. 94. Mittler 635. Mündel Nr. 100. Frischbier, Volksreime 235. A. Müller, S. 51. Böckel Nr. 37. Schade, Handwerkerlicder S. 158. Absage und Abschied. — Vielfach mündlich in Erks Nachlasse, Handschr. aus Nassau 1880. Wolfenbüttel 1835 durch H. Lyser.