Pistole und Pallasch und Lanze und Sporn (Märkische Reiter)

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Pistole und Pallasch und Lanze und Sporn
hier Hufe, die sturmschnell fliegen
die heil´ge Standarte als Führerin vorn
im Herzen nur Haß, in den Händen nur Zorn
Was brauchen wir mehr noch zum Siegen
Blas auf zur Attacke, hellschmetterndes Horn
Wir folgen dir willig durch Dickicht und Dorn
Mag´s brechen und bersten und biegen
Der Feind soll uns doch unterliegen

Was macht´s, ob wir höllisch umbrüllt und umbraust
von donnernden Schlachtengewittern
Ob lüstern der Tod uns umgrinst und umgraust
ob Wetter und Wind uns die Wirbel zaust
Granaten uns hagelnd umsplittern
Solange noch trutzig in nerviger Faust
die Lanze sich reckt und der Pallasch saust
soll keinem verzagendes Zittern
die Lust und die Laune verbittern

Voll Ungeduld tänzelt mein Rappe und bäumt
sich fröhlich im Sonnenglanze
es funkelt kein Auge, es wiehert und schäumt
im blanken Gebisse gar festlich gezäumt
als ging´s zu Turnier oder Tanze
Drum vorwärts Kam´raden, nicht länger gesäumt!
Die Stunde ist da, die wir sehnend geträumt
Schon rankt sich zu blühendem Kranze
der Lorbeer um Locke und Lanze

Schon wankt uns´rer Feinde gebrechliche Reih´
ein Häuflein verzweifelter Streiter
Was nutzt der Kanonen verstecktes Gespei
Die Lanze gefällt und die Klinge frei
Nur vorwärts, der Himmel hilft weiter
und trifft uns die Kugel und hascht uns das Blei
wir sterben mit röchelndem Hurrageschrei
gelassen und furchtlos und heiter
als deutsche, als märkische Reiter

Text: Kurd Schrader (1884-?)
Musik: R. Buchholz –
in Weltkriegs-Liedersammlung (1926)

Der Pallasch (ungar. pallos = „Schwert“) ist eine Hieb- und Stichwaffe. (wikipedia)

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Liederzeit: vor 1914 : Zeitraum:
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