O Heilger Geist, kehr bei uns ein
und laß uns deine Wohnung sein
o komm, du Herzenssonne
Du Himmelslicht, laß deinen Schein
bei uns und in uns kräftig sein
zu steter Freud und Wonne
Sonne, Wonne, himmlisch Leben
willst du geben, wenn wir beten
zu dir kommen wir getreten

Du Quell, draus alle Weisheit fließt
die sich in fromme Seelen gießt
laß deinen Trost uns hören
daß wir in Glaubenseinigkeit
auch können alle Christenheit
dein wahres Zeugnis lehren
Höre, lehre, daß wir können
Herz und Sinnen, dir ergeben
dir zum Lob und uns zum Leben

Steh uns stets bei mit deinem Rat
und führ uns selbst auf rechtem Pfad
die wir den Weg nicht wissen
Gib uns Beständigkeit, daß wir
getreu dir bleiben für und für
auch wenn wir leiden müssen
Schaue, baue, was zerrissen
und beflissen, dich zu schauen
und auf deinen Trost zu bauen.

Du süßer Himmelstau, laß dich
in unsre Herzen kräftiglich
und schenk uns deine Liebe
daß unser Sinn verbunden sei
dem Nächsten stets mit Liebestreu
und sich darinnen übe
Kein Neid, kein Streit
dich betrübe, Fried und Liebe
müssen schweben,
Fried und Freude wirst du geben.

Gib, daß in reiner Heiligkeit
wir führen unsre Lebenszeit
sei unsers Geistes Stärke
daß uns forthin sei unbewußt
die Eitelkeit, des Fleisches Lust
und seine toten Werke
Rühre, führe unser Sinnen
und Beginnen von der Erden,
daß wir Himmelserben werden

Text: Pfingstlied von Michael Schirmer (1606 – 1673)
Musik: auf die Melodie von Wie schön leucht uns der Morgenstern ()
in Feldgesangbuch (1897) — Kinderklänge (1921)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1673 : Zeitraum: