O alte Funkerherrlichkeit (Lied der Schützengrabenfunker)

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O alte Funkerherrlichkeit
Wohin bist du entschwunden?
Wenn wir erst einmal marschbereit
sind um die schönsten Stunden
Denn statt zu Ross Ins Russenland
Geht´s westlich in den Unterstand
O jerum, jerum, jerum schrumm
Das dreht mein Herz vor Weh rum

Wo sind sie, die beim A.O.K.
Versicherten ihr Leben?
Heut hören wir das ta ti ta
in dumpfen Schützengräben,
Dort ist der Sehnsucht Pfeilstation
Die allerneueste Kleinstation
O jerum, jerum, jerum schrumm
Das dreht mein Herz vor Weh rum

Wie lebt sichs schön in Bukarest
Wie lustig auch in Polen,
Wo man noch Schweine schlachten lässt
Wo allerhand zu holen,
Dort wird die Butter dick geschmiert
Hier werden nur Schrapnells serviert.
O jerum, jerum, jerum schrumm
Das dreht mein Herz vor Weh rum
Als man uns rief zur Kompagnie
Stolzierten noch die Funker
Zu Pferd in aller Herrgottsfrüh
wie ritterliche Junker
Von Libau bis zum Schwarzen Meer
Ach Gott es ist schon lange her.
O jerum, jerum, jerum schrumm
Das dreht mein Herz vor Weh rum
Auch uns hat täglich man gelehrt
Das Pferd, das hat drei „Hände“,
Den Wallach legt man nicht verkehrt
Beim Trabe durch Gelände.
Doch was wir sporenklirrend. gekonnt
Nun nützt es nischt, es geht zur Front.
O jerum, jerum, jerum schrumm
Das dreht mein Herz vor Weh rum
O alte Funkerherrlichkeit
Mit trommelnden Antennen
Nur wer noch „Schwein“ hat weiss Bescheid
und lernt dich näher kennen
Was nützt die schönste Speckration
Dem Funker in der Denkstation?
O jerum, jerum, jerum schrumm
Das dreht mein Herz vor Weh rum
Und doch Kam´raden, halt er aus!
Der Feind lernt uns noch kennen,
Im dicksten Kugelregen drauss
Schwör´n wir auf die Antennen
kein Feind betritt das deutsche Land
Solang wir Funker halten Stand,
O jerum, jerum, jerum schrumm
Das dreht mein Herz vor Weh rum
Text:  Verfasser unbekannt – „Vorstehendes Lied hörte ich zum erstenmal Mitte ? und wurde gern bei der Divisions-Funker-Abteilung gesungen“, eingesandt von Siegmund Kubis , stud. agr. Berlin N 4, Invalidenstr. 42.
Musik: auf die Melodie von „O alte Burschenherrlichkeit
in Soldatenlieder-Sammlung , DVA A 108 757 .

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1916 : Zeitraum:
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Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: O alte Burschenherrlichkeit ist ein Lied eines unbekannten Verfassers, das zuerst in der Berliner Zeitschrift „Der Freimüthige“   am 9. August 1825 unter dem Titel „Rückblicke eines alten Burschen“ gedruckt wurde. Die erste Zeile wurde zu einem geflügelten Wort vor allem in studentischen Verbindungen und Burschenschaften. Das Lied wurde ins Schwedische, Niederländische, Estnische und Lettische übersetzt. Besonders in Schweden ist es noch immer populär. In vielen Pubikationen steht Eugen Höfling als Urheber, was aber unwahrscheinlich ist, da er zur Zeit der Erstveröffentlichung erst 16 Jahre alt war und weit weg von Berlin lebte.  (Wikipedia)