Nun steige der Begeistrung Flamme (Bismarck – Lied)

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Nun steige der Begeistrung Flamme
helllodernd auf in unserm Sang:
dem Manne gilt´s von deutschem Stamme
dem Helden, der den Drachen zwang
der an des Rheines Rebenborden
gepflanzt des Reiches mächtgen Baum,
dem Mann, durch den zur Wahrheit worden
der Väter sehnsuchtsvoller Traum

Wie lag das Vaterland darnieder
dem Fremden lange schon ein Spott
da sandte uns dem Hermann wieder
der alte treue deutsche Gott
Und das wird nimmer ausgesungen
bis an der Erde letzten Tag
wie, von dem deutschen Aar bezwungen
der welsche Hahn am Boden lag

Wer wagte da noch zu verlachen
der Deutschen heil´ges Vaterland
Denn auch der Zwietracht giftgen Drachen
schlug dieser Mann mit starker Hand
Und uns erschien die große Stunde
da hob der Held, lorbeerumlaubt
die Krone von des Rheines Grunde
dem deutschen Kaiser auf das Haupt

Das wollen wir ins Herz uns schreiben
den fernsten Enkeln sei´s bewahrt
ein Vorbild soll er sein und bleiben
von deutscher Kraft und deutscher Art
Er stand, umbraust von Sturmestoben
von schnödem Haß beschimpft und Neid
er stand, das mächtge Haupt erhoben
hoch überragend seine Zeit

Hochragend über sein Jahrhundert
ein Fels im wildempörten Meer
von Hunderttausenden bewundert
doch auch geliebt – und das ist mehr
Erbrause, Jubel, Banner, walle
Gott, grüße dich, du einz´ger Mann
der kühn des Ruhmes Kränze alle
der seines Volkes Herz gewann

So laßt uns denn den Namen nennen
des Meisters, der das Reich gebaut
Wem Lieb und Treu im Herzen brennen
dem ist´s ein freudevoller Laut
Hinbrause es wie Sturm und Wetter
Vom Alpenschnee bis an den Belt
Heil dir, des Vaterlandes Retter
Heil Bismarck, dir, du deutscher Held

Text: Paul Warncke – 1895
Musik: auf die Melodie von “ Sind wir vereint zur guten Stunde
in: Liederbuch Postverband (1898) — Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1914)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1895 : Zeitraum:
Schlagwort:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: „Sind wir vereint zur guten Stunde“ ist ein Lied von Ernst Moritz Arndt (1814) Georg Friedrich Hanitsch (1815, nach Pierre Gaveaux . Es entstand im Gefühl des Sieges nach den Befreiungskriegen und wurde als Bundeslied vielfach nachgedichtet.